1. Thessalonicher 5:19-20

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Grundlagen zum Verständnis der Bibel

 

 

1. Das erfolgreiche Bibelstudium

 

Auf der Seite “Bibelstudium” wurde bereits erwähnt, dass sich Bibelinteressenten zuerst eine Wissensgrundlage durch ein Bibelstudium schaffen müssen. Das gilt auch für jede Ausbildung oder jedes Studium. Nur auf einer gründlichen und breiten Grundausbildung kann zu einem guten Gesamtergebnis aufgebaut werden.

 

Wer ist unser Lehrer?

Dabei ist in erster Linie der Lehrer entscheidend. Hat er sich ein gediegenes Fachwissen erworben und ist er pädagogisch erfahren, kann er uns umfangreiches, anwendbares Wissen vermitteln?

 

Im Bibelstudium unterweist grundsätzlich kein menschlicher „Lehrer“! - Auch die Zeugen Jehovas sind, wenn sie ein Bibelstudium durchführen, allenfalls die Assistenten der ersten Zeit. Der Bibel-Lernende muss so bald wie möglich, schon zu Anfang seines Bibelstudiums, über seinen Sinn, dann über Sinn und „Nieren“, den Kontakt zu seinem geistigen Lehrer herstellen. Was bedeutet das?

 

In Matthäus 23:8-9 weist Christus seine Jünger an: „Ihr aber lasst euch nicht Rabbi nennen, denn einer ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid“. Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn einer ist euer Vater, der himmlische“.

 

Durch die Verknüpfung der beiden Begriffe „Lehrer“ und „Vater“ sind hier die irdischen Funktionen beider Rollen ausgeschlossen. Wir haben einen Vater, der unsere Zeugung verursachte, ebenso muss es Schulpädagogen geben, die wir im heutigen Sprachgebrauch Lehrer nennen.

 

Die Bibel weist in Matthäus 23:8-9 auf die geistigen Funktionen dieser beiden Rollen hin. Nicht die Zeugung des irdischen Vaters, sondern die dahinter stehende Lebengebung durch den Schöpfer, Jehova, sollen wir als Ursache unseres Lebens beachten. Dem entsprechend sind wir zuerst und ausschließlich dem geistigen Lebengeber, Jehova, verantwortlich.

 

Vergleichbar sollen wir unsere eigentlich wertvolle und tragende Unterweisung nicht von menschlichen Lehrern erwarten, sondern vom Schöpfer selbst, der uns nach seinem Bilde „konstruiert“ hat. Das heißt, wir sind ein Teilausschnitt des Bildes Jehovas. Stellen wir uns vor, wir stehen vor einem großen Wand- oder Deckengemälde und betrachten daraus einen sehr kleinen Teil genauer. So ist der Mensch als Ausschnitt eines großen "Bildes" entstanden. 

 

Wenn wir nun ein „Teilbild“ Jehovas, des Schöpfers sind, untersteht der kleine „Bildausschnitt Mensch“ den gleichen Regeln und Gesetzmäßigkeiten, wie das große Werk insgesamt. Kein Künstler würde mitten in einem vollkommenen Werk die Maltechnik wechseln. Alles ergibt ein harmonisches Ganzes.

 

Wenn dem so ist, dann muss unser Schöpfer unser bester Lehrer sein. Ist er auch bereit, uns zu unterweisen? Die Bibel sagt ja,

 

Johannes 6:44-45 : „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn; ... Es steht in den Propheten geschrieben: Und sie werden alle von Jehova belehrt sein. Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir“.

 

Definition “ziehen” – Dieses “ziehen” wird auch “Zucht” oder “Zucht Jehovas” genannt.

Das Wort „ziehen“ wird in Joh 6:44-45 in Verbindung gesetzt mit einerseits „belehren“ andererseits „lernen“. Das ist der heutige Begriff „erziehen“.

 

Wer also vom Vater, unserem Schöpfer selbst (!), belehrt wurde und diese Schulung auch tatsächlich angenommen (gelernt) hat, nur der kann zum Christus kommen.

 

Der Mensch wird also zuerst vom himmlischen Vater einer geistigen „Ausbildung“ unterzogen, erst dann kann er vom „Werkmeister“ Christus in den Aufgabenprozess (vergleichbar mit einem Produktionsprozess) eingebunden werden (Sprüche 8:30).

 

 

Zweifelsfrei leitet Jehova selbst unsere Grundschulung. Er bedient sich dabei seiner treuen Engel, die unter der Führung des Christus stehen. Dieses Zusammenwirken nennt die Bibel den „Geist Jehovas“, oder die „geistige Führung“. 

 

Nun können Geistgeschöpfe nicht unmittelbar als sichtbare Lehrer auftreten. Deshalb bedienen sie sich einer Übermittlungs-Methode, die landläufig „Gewissen“ genannt wird.

 

Das „Gewissen“ ist, näher betrachtet, nichts anderes als unsere Gedanken, die unser Handeln mit einer gewünschten Zielvorgabe vergleicht. Einfacher ausgedrückt, nach einer fehlerhaften Handlung wird unser Sinn angeregt, uns die korrekte Handlungsweise und das korrekte Ziel einzublenden. Wir erkennen, da habe ich einen Fehler gemacht, ich hätte so... handeln sollen.

 

Diese Führungsmethode durch Korrektur ist nichts ungewöhnliches, auch die Menschen wenden sie als Abschluss einer Ausbildung an. Zuerst wird das Richtige erklärt und vorgeführt, dann eingeübt, dann kontrolliert. Ebenso verfährt der Himmel, allerdings nicht bei allen.

 

Das passive Gewissen

Das Erklären, Vorführen und Einüben ist durch Adams Sünde unterbrochen worden. Der Mensch erhielt die Erlaubnis selbst Gut und Böse zu bestimmen, so wollte es Adam. Durch ihn blieb letztlich nur der letzte Erziehungsschritt, die „Endkontrolle“, das „passive Gewissen“.

 

Das aktive Gewissen

Wer dieses, von Adam verursachte Erziehungsstückwerk rückgängig machen will, muss sich wieder, wie ursprünglich vorgesehen, vollständig über den Sinn führen lassen. Das heißt, er muss sich belehren lassen, was richtig und falsch im Sinne der Bibel ist. Danach muss er sich im Gebet ausdrücklich einverstanden erklären, das Gelernte einzuüben. Dann erst folgt die „Endkontrolle“, das Gewissen. Es gibt uns die Gewissheit, es war falsch, die Übung wird wiederholt, oder es war richtig, es wird weiter verfestigt, bis es Routine ist. Das wäre dann ein hoch geschultes, sensibles Gewissen auf der Basis des biblischen Rechts.

 

Da diese Art des Gewissens viel früher eingreift, kann auch von einem „aktiven Gewissen" gesprochen werden. Wir können durch Vorüberlegungen erkennen, ob die beabsichtigte Handlung, dem biblischen Recht entspricht. Dadurch können wir uns vorher von schädigenden oder belastenden Handlungen fern halten. Ein gewaltiger Vorteil, das ist sicherlich nicht zu leugnen. Wie wird er erreicht?

 

 

Ansatz und Inhalte eines grundlegenden Bibelstudiums

 

In einem optimalen Bibelstudium (Erststudium zum Kennenlernen der Bibel) erlernt der Bibelinteressent neben den Grundlehren der Bibel auch das biblische Recht. Außerdem bittet der Interessent beständig und ernsthaft im Gebet Jehova um die Fortführung seiner Erziehung, die durch Adams Sünde unterbrochen wurde.

 

Die Unterbrechung erfolgte schon recht früh, bezogen auf die vorgesehene Gesamtzeit der Schulung Adams. Denn Christus sagt in Matthäus 18:3 : „... Wenn ihr nicht umkehrt und wie kleine Kinder werdet, so werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen“.

 

Laut 1. Mose 5:3 war Adam 130 Jahre alt, als er, außerhalb des Paradieses, seinen dritten Sohn bekam. Wie alt war er damals aus der Sicht des Himmels?

Die Antwort gibt uns u.a. 2. Petrus 3:8. Ein Tag ist bei Jehova wie 1000 Jahre – und der Schöpfungsprozess dauerte 6 Tage nach himmlischer Zeitrechnung (1. Mose 2:2); dies wären vergleichbare 6000 Jahre irdischer Zeit.

 

Wenn nun Adam 130 Jahre (irdische Zeit) alt war, als sein dritter Sohn geboren wurde, muss die Vertreibung aus dem Paradies wenige Jahre vorher geschehen sein. Also hat Adam von den 1000 Jahren, dem vollständigen siebten Tag (1. Mose 2:2-3), nur knapp 130 Jahre Unterweisung erhalten, ehe er sich die fast uneingeschränkte Selbstbestimmung erzwang.

 

Jehova „ruhte“ am siebten Tag – dieser wurde geheiligt -1. Mose 2:2-3 – Das heißt nicht, dass er untätig war, denn Jesus sagte (Johannes 5:17) „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt“. Der siebte Tag war ein „Unterweisungstag“, auch für Adam.

 

Verglichen mit 100 Jahren Lebenszeit, wäre Adam erst 13 Jahre alt gewesen, als er sündigte. Oder mit der heute gültigen biblischen durchschnittlichen Altersvorgabe für den Menschen von 80 Jahren (Psalm 90:10), hätte er vergleichbar als etwa 10-Jähriger seine Trennung vom Christus ertrotzt. Denn der war der Baum (großes Geistgeschöpf) der Erkenntnis von Gut und Böse, der als „Stimme Jehovas", Adam im Paradies unterwies (1. Mose 3:8).

 

Jetzt ist Matthäus 18:3 gut zu verstehen, „Wenn ihr nicht umkehrt und wie kleine Kinder werdet,..“. Wer also die biblische Reife erreichen will, muss sich (aus der Sicht des Himmels) als 10-jähriges Kind betrachten und ab diesem Erziehungsstand wieder in „Zucht“ = Erziehung nehmen lassen. Er muss ausdrücklich den Willen und die Auflehnung Adams aufgeben, um sich wieder in kindlicher Demut dem ursprünglichen Erziehungskonzept zuzuwenden.

 

Dieses Erziehungskonzept besteht aus 27 Schritten. Neun bringt der Mensch selbst ein, als Lohn erhält er die jeweils dazugehörige Frucht des Geistes, und weitere neun „steuert“ Jehova als Belohnung für unsere Mühe bei.

 

 

2. Die 27 Erziehungsinhalte (3x9)

 

Die neun Erziehungsinhalte, die der Mensch im Laufe seiner Erziehung einbringen muss, sind in 2. Petrus 1:5-7 zu finden, beginnend mit seinem „ersthaften Bemühen“ die Abhängigkeit von der Sünde abzulegen.

 

Nach jedem erfolgreichen Erziehungs-Schritt gibt ihm der Geist Jehovas eine Tugend hinzu, Galater 5:22, beginnend mit der Selbstbeherrschung.

 

Jehova „quittiert“ ihm seine Erfolge mit neun Herzenseinträgen, beginnend mit der Demut (Matthäus 11:29 und 2. Mose 34:6-7; Römer 10:10), die er auf die Tafel des Herzens schreibt. Abgeschlossen wird mit dem Herzenseintrag „Gerechtigkeit“, hier die Gerechtigkeit Gottes, die die Liebe einschließt.

 

In Römer 5:7 sagt Paulus, dass kaum jemand für einen „gerechten Menschen“ zu sterben. bereit wäre. Er meint an dieser Stelle gerecht im Sinne von menschlichem Recht.

 

Wer glaubt, dass der Mensch, ohne eigenes Zutun, allein durch “Gnade” erlöst wird, sollte zuerst diesen Begriff aus biblischer Sicht definieren (siehe Kurzthema 2010 Nr. 24).

 

Weitere Erklärungen zu den Erziehungsschritten sind an dieser Stelle noch nicht förderlich.

Das Thema wird unter “Schulung der Söhne Gottes”, sehr ausführlich vertieft.

 

 

Doch vorab: Vorsicht vor irgendwelchen Eingriffen in den Erziehungsverlauf.

Der Geist Jehovas schult nicht Schritt für Schritt, sondern in zumindest vorher nicht erkennbarer Folge von kleinen Schritten. Darin soll der Bibelinteressent nicht eingreifen; er soll keinesfalls versuchen seine eigene oder gar die Erziehung eines anderen Menschen in solchen Schritten zu beeinflussen.

 

Es geht hart her, alte Gewohnheiten müssen abgelegt werden, die psychischen Belastungen sind sehr groß. Wann sie der Einzelne bewältigen kann, erkennt nur Jehova selbst. Es gilt, sich wirklich wie ein kleines Kind, im Vertrauen vom Geist Jehovas, über den eigenen Sinn führen zu lassen.

 

Bitte machen Sie sich immer wieder klar, dass der Begriff „Sünde“ unserem heutigen Wort „Sucht“ entspricht. Die Abhängigkeit von der Sünde ist groß! Der Mensch kann jede Sucht ablegen, nur nicht die letzte!

 

Das heißt, jeder, der nicht von Jehova in der oben genannten Form nachgeschult wurde, ist in irgendeiner Art süchtig, ob erkennbar oder nicht, in mindestens einem Punkt ist er erpressbar. Satan setzt alle seine Möglichkeiten ein, um zu verhindern, dass der Mensch seine letzte Abhängigkeit ablegt. Denn dann verlässt der Mensch seine Zuständigkeit und wird dem Christus unterstellt.

 

Vor allem bei diesem letzten Kampf zwischen zwei Geistgeschöpfen um einen Menschen kann kein Mensch helfen. Egal wie er heißt, was er ist und wie viel Vertrauen wir in ihn setzen. Nur der Geist Jehovas unter der Leitung Christi ist stärker als Satan selbst und kennt jede seiner Intrigen. Nur durch die vorher immer wieder eingeübte geistige Führung über den Sinn, kann dieser letzte, langwierige und entscheidende Kampf um die Befreiung von der eigenen letzten Sucht gewonnen werden (wird noch vertieft).

 

Jetzt muss klar werden, wie wichtig es ist, im Bibelstudium die richtigen Grundlagen zu legen und sich nicht auf Menschen zu verlassen (Psalm 146:3). Die Führung über den Sinn muss erkannt, angenommen und immer wieder erbeten werden.

 

Dazu ist noch eines zu beachten.

Auch Satan kann Gedanken in unseren Sinn einspielen. Dabei tarnt er sich häufig als „Engel des Lichts“, das heißt, er stellt die „passende Bibelstelle“ gleich mit zur Verfügung (Matthäus 4:5-7). Solche Textverdrehungen sind ein gefährliches Mittel Satans, sie müssen mit Hilfe der geistigen “Nieren” (Prüfung von gut oder böse) erkannt und ausgefiltert werden.

 

Die geistige Führung Jehovas

Wer sich vom Geist Jehovas über den Sinn führen lassen will, wird sich ernsthaft bemühen, das biblische Recht immer besser kennen zu lernen. Alle Ereignisse, alle Informationen, jede Ermahnung (egal woher sie kommt), alle Eingaben in den eigenen Sinn müssen mit der biblischen Rechtsauffassung verglichen werden. Ist die Information oder Eingabe biblisch korrekt, müssen wir gehorchen, um weiter geführt zu werden, ist sie unkorrekt, wird sie verworfen.

 

Gibt es Zweifel um die richtige Entscheidung, wird über das Bibelstudium eine Antwort gesucht. Ist sie trotz aller Mühen nicht zu finden, müssen wir im Gebet an Jehova um weitere Informationen bitten. Ist dazu keine Zeit, werden im Gebet die Zweifel geäußert, um danach die vermeintlich richtige Entscheidung auszuführen. Ist sie doch falsch, wird der Betreffende vom Geist Jehovas nachgeschult.

 

Wichtig ist, dass die Antwort über ungeklärte biblische Rechtsauffassungen nicht bei Menschen oder in bibelerklärenden Schriften gesucht wird. Diese können nur helfen, auf die Schriftstellen hinzuweisen, mit denen das aktuelle Problem gelöst werden könnte.

 

Nur über das persönliche Bibelstudium führt uns der Geist Jehovas zu den persönlichen, individuellen Problemlösungen, die in der vorliegenden Situation gebraucht werden.

 

Dieses Verfahren der ständigen Rückkontrolle mit Hilfe des biblischen Rechts, ist zwingend erforderlich. Die Bibel mahnt, z.B. in Offenbarung 2:23, dass Jehova „Nieren“ und „Herzen“ erforscht. Sie sind die Grundlagen Seiner richterlichen Entscheidungen.

 

Kurz:  Ein gründliches Bibelstudium vermittelt Einsicht und Erfahrung

in die Grundlehren der Bibel, 

ins biblische Recht  

und in die Führung des Geistes, die über den Sinn erkannt und eingeübt  wird.

 

Die Fortführung der durch Adam abgebrochenen Erziehung setzt bei einem geistigen Entwicklungsstand eines (vergleichbar) 10-jährigen Kindes an.

 

Ergänzend zu den Erziehungsinhalten wird der Erziehungs- bzw. der "Schulungsverlauf der Söhne Gottes" auf zwei eigenen Seiten gründlich beschrieben. Aber bitte nicht vorgreifen. Zuerst soll durch Analyse-Beispiele die Wirksamkeit der doppelten Übersetzung erkannt werden.

 

 

3. Hilfsmittel zum Bibelstudium

 

Das wichtigste Hilfsmittel ist eine gute Bibelübersetzung in die eigene Muttersprache. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass jene im Vorteil wären, die die ursprünglichen Bibelsprachen, Hebräisch und Griechisch lesen und verstehen können. Im Gegenteil, wer sich mit den Abschriften des Urtextes befasst, der kommt zwar zu einer möglichst genauen Übersetzung, aber nicht zu einer Deutung der biblischen Texte für seine Zeit.

 

Erst der zweite Übersetzungsschritt, die Entschlüsselung des Textes über den bibeleigenen Wortschatz und die bibeleigene Grammatik führt zu einem Verständnis der Bedeutung der Bibeltexte, bezogen auf die aktuelle Zeit des Übersetzers. 

 

Eine gute Bibelübersetzung muss deshalb die Suche nach den Begriffsbestimmungen (Definitionen) der Bibelworte lückenlos ermöglichen. Die Definitionen aller Wörter können in allen Bibelbüchern verborgen sein. Es gibt für den Verfasser der Bibel offensichtlich keine Trennung zwischen „alten“ und „neuen“ Schriften.

 

Zur Suche nach den Wortbedeutungen (Definitionen) ist eine durchgängig „wortgetreue“ Übersetzung unverzichtbar. Wortgetreu heißt, dass das gleiche Ursprungswort mit dem gleichen Zielwort übersetzt werden muss. So genannte redaktionelle Bibeln sind zum Bibelstudium wertlos. Wenn das gleiche Ursprungs-Wort mit möglichst abwechslungsreichem Wortschatz der Zielsprache übersetzt wird, sind die Standorte der Ursprungsworte und damit die Definitionen, nicht mehr zu finden.

 

Beispiel: „Meer“ - Wenn das ursprüngliche Wort einmal mit „Meer“ einmal mit „grossen Wassern“, ein nächstes Mal mit „Ozean“ übersetzt wird, dann können die Schriftstellen, wegen der verschiedenen Begriffe, nicht mehr in Verbindung gebracht werden, weder mit einer Konkordanz, noch mit Suchfunktionen über den Computer. In diesen Bibelübersetzungen können die Wortbedeutungen des biblischen Wortschatzes nicht entschlüsselt werden. Die Texte bleiben verschlossen.

 

Deshalb sollten Bibeln bevorzugt werden, die von einer einzigen Gruppe durchgehend, vom 1. Mose bis Offenbarung, übersetzt wurden.

 

Da es um das Verständnis von Worten geht, ist eine muttersprachliche Bibel unbedingt vorzuziehen. Nur das bestmögliche Sprachverständnis lässt eine bestmögliche Definition der bibeleigenen Worte zu.

 

 

Die Bibel sollte auch keine Bilder enthalten. Bilder prägen unbewusst eine Aussage vor, es kommt zu falschen Interpretations-Ergebnissen. 

 

Die Bibel ist und bleibt nun mal ein Fachbuch. Jedes Fachgebiet kann zum ersten Kennenlernen in einer eher erzählenden oder experimentierenden Weise vorgestellt werden (z.B. die Physik oder die Chemie). Wer sich danach in das Fachgebiet vertiefen will, muss zum „trockenen“ Fachbuch wechseln. Trocken deshalb, weil er anfangs kaum etwas versteht. Erst nach und nach, über Ausbildung oder Studium, wird die trockene Fachliteratur lebendig.

 

Wer eine „erzählende“ Beschreibung der Bibel zur Verfügung stellt, sollte deutlich darauf hinweisen, dass zum Verständnis der Texte zur „Fachübersetzung“ gewechselt werden muss. Leider wird dies, meines Wissens, in keinem einzigen Fall wirklich getan. Deshalb legen die Leser die Bibel bald wieder aus der Hand, denn sie können sie nicht verstehen.

 

 

Der beste Hinweis auf brauchbare Hilfsmittel sind immer noch Praxiserfahrungen. Das heißt, wem die zutreffendsten und verständlichsten Interpretationen der Bibeltexte gelingen, der müsste, zusätzlich zur geistigen Führung, auch die besten Hilfsmittel zur Verfügung haben. Durch diese Voraussetzungen müssten alle Aussagen widerspruchsfrei zusammenpassen.

 

Alles weitere ist Ihrem eigenen Urteil überlassen.

 

 

Nach meinem Einstieg über das “Wahrheitsbuch” (“Die Wahrheit die zu ewigem Leben führt”) habe ich für mein persönliches Bibelstudium (seit Frühjahr 1981) und auch für diese Web-Site, 

folgende weitere Literatur der Zeugen Jehovas verwendet (in Rangfolge):

 

1. Als Bibel die: - Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (NWÜ)
2. Die Konkordanz zur Neue-Welt-Übersetzung
3. Das „Hilfebuch“ der Zeugen Jehovas – nur ersatzweise das „Einsichtenbuch“
4. Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich

 

Als Vergleichsbibeln verwende ich die Hermann Menge- und die Luther-Übersetzung.

 

Grundsätzlich reicht zum Textstudium die Bibel (Studium pur Text). Aber....

 

Die Konkordanz erleichtert die Suche nach den Wortbedeutungen. Für ein Erststudium sollte sie unbedingt zur Verfügung stehen. Auch für vertiefende Studien ist sie eine unschätzbare Hilfe.

 

Das Hilfebuch erklärt die biblischen Begriffe, es ist ein ausgezeichnetes Hilfsmittel den ersten Übersetzungsschritt nachzuvollziehen. Zudem können erste Ansätze zu einer Deutung der Texte gefunden und anschließend im Bibeltext nachstudiert werden. (“studieren” im Sinne von: lesen, nachsinnen, forschen, nachsinnen, interpretieren, kontrollieren).

 

Heute ist -statt Hilfebuch- fast nur noch das Einsichtenbuch zu bekommen. Es ist im Grunde ein abgeschriebenes Hilfebuch, redaktionell aufbereitet durch Fotos, Bilder und Karten. Dafür fand ich einige Übersichten und grafische Darstellungen nicht mehr, die mehr aussagten als Fotos. (Erfahrung aus der Archäologie: auf einer guten Zeichnungen ist mehr zu erkennen als auf einem Foto)

Außerdem können Bilder ein Studienergebnis unbewusst vorprägen, sie sind somit hinderlich. Im schlimmsten Fall führen sie zu Fehlinterpretationen.

 

„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“ – Hier werden die einzelnen Bibelbücher erklärt, ihre Schreiber, Ort der Niederschrift, Vollendung (Jahr), Behandelter Zeitraum.

Nach einer allgemeinen Einführung in das jeweilige Bibelbuch folgen die Unterthemen „Inhalt“ und „Wieso nützlich“.

 

Das Buch ist sehr zu empfehlen um ein Grundwissen über die Entstehung der Bibelbücher zu erlangen. Vor allem wird dem Leser bewußt, dass die Niederschrift aller Bücher über  1600 Jahre gedauert hat. Keine menschliche Gruppe oder Institution könnte je so lange an einem Buch schreiben.

 

Letztlich müssen wir bewundernd feststellen, dass die Bibel wirklich einmalig ist. Sie wurde über Jahrhunderte hinweg geschrieben und ist trotzdem, wenn in zwei Schritten übersetzt wird, in sich widerspruchsfrei und stimmig, sie ist weiterhin anwendbar und zudem hat sie ihr eigenes Wörterbuch integriert.

 

Wenn schließlich die Propheten in absehbarer Zeit entschlüsselt vorliegen, werden viele erstaunt feststellen, wie aktuell das „alte“ Buch über die heutige Zeit und die vor uns liegenden Jahrzehnte berichtet. Wirklich, ein bewundernswertes Werk, voller praktischer Weisheit.

 

 

4. Neue Aufgaben setzen neue Erkenntnis voraus

 

Auf der Seite „Bibelstudium”. wurde bereits erwähnt, dass die Bibel nur langfristig, über  Generationen hinweg, entschlüsselt werden kann.

 

Wenn Jehova seine Arbeit auf der Erde umstellen will, werden neue Aufgaben zugeteilt. Sie werden erkannt durch neue Einsichten und neues Verständnis der zutreffenden Bibelstellen.

So wechselte der mosaische Bund der Juden zum Königreichs-Bund des Christus. Und Ch. T. Russel erhielt die benötigten Einsichten in die biblischen Grundlehren, um das Werk Jehovas in der Neuzeit zu beginnen. 

 

An der Grenze zu einem solchen Aufgabenwechsel müssen jene Personen kenntlich gemacht werden, die in den neuen Aufgaben vorangehen sollen. Zur Zeit Jesu Christi war es seine außergewöhnliche Lehrfähigkeit und seine wunderwirkende Kraft, die auf seine neue Rolle aufmerksam machen sollten.

 

Auch heute werden neue Aufgaben-Generationen durch neue biblische Einsichten, in Verbindung mit der Fähigkeit sie weiterzugeben, kenntlich gemacht (wie Russel).

 

Nach Beginn des bevorstehenden neuen Auftrags, kommt sogar wieder eine zweite Kraft und Fähigkeit hinzu (Offenbarung 11:5-6). Sie wird erst später erklärt werden.

 

Ein Aufgabenwechsel wird zuerst durch Propheten (Wortübermittler Jehovas) bekannt gemacht, sie treten in der Reihenfolge zwar als Erste auf, stehen aber in der Durchführung hinter den Hirtenaufgaben. Auf sie, die Propheten, entlädt sich der erste Zorn der dämonischen Führung, die jeden Fortschritt, hin zu ihrer Ablösung, verhindern wollen.

 

 

Bisher wurden die Grundlehren der Bibel korrekt entschlüsselt und von den ersten Bibelforschern und den Zeugen Jehovas gelehrt.

Jetzt steht ein Aufgabenwechsel bevor, zu dem die heutigen Propheten Jehovas umfassenden Einblick in die prophetischen Bücher der Bibel erhielten.

 

 

Dieser Einblick ist für die kommenden Jahrzehnte dringend erforderlich. Die Ereignisse werden sehr sehr hart und lange andauernd, die gesamte Menschheit belasten. Die Menschen müssen vorher wissen, was auf die Erde zukommt, dann können sich viele darauf einstellen und letztlich über die schwere Zeit lebend hinweg kommen.

 

Auch das zweite Zeichen eines echten Wechsels, erheblicher Widerstand, ist heute (2006) bereits vorhanden. Schon weit über 10 Jahre kämpft die Führung der Zeugen Jehovas gegen neue Bibel-Einsichten. In Brookleyn sind viele der hier eingestreuten biblischen Erklärungen bekannt, sie wurden nicht dementiert, aber auch nicht als neue Speise den "Schafen" Jehovas zur Verfügung gestellt.

 

Ein „Totschweigen“ neuen Wissens ist grundsätzlich eine Bestätigung für seine Richtigkeit. – Wäre es anders, hätte die Leitende Körperschaft und die Wachtturmgesellschaft dagegen argumentieren können, das wäre ihre Pflicht gewesen, was aber nicht geschah.

 

Trotz des Widerstandes wird die Entschlüsselung der Propheten zu Jehovas Zeit auf dem vorgeschriebenen Weg durchgesetzt. Dann sind für alle Menschen die Propheten lesbar und auf unsere Zeit anwendbar.

 

 

Das letzte Drittel der Bibel bleibt vorerst noch in seiner tieferen Bedeutung verschlossen. Das mosaische Gesetz, die Tempelbeschreibungen, die Psalmen enthalten noch eine Fülle von Hinweisen auf die spätere Ordnung, das Verhalten und die Aufgaben der letzten Generation. Diese Informationen werden erst später gebraucht, sie wären heute eher eine Belastung, weil sie noch nicht umsetzbar sind.

 

Wer die Bibel liest, sollte diese Grenzen kennen. Trotzdem ist es notwendig, dass er alle Bibelbücher in sein Studium einschließt, weil sonst der Zusammenhang fehlt und, vor allem, weil alle Bibelbücher biblisches Recht enthalten.

 

 

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