1. Thessalonicher 5:19-20

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Keinen Umgang

 

1Kor 5:11-13  –  2Joh 9-11

 

Dieses Thema ist in seiner Aktualität und Tragweite so wichtig, dass es über die Navigationsleiste >Einzelthemen >Keinen Umgang  als Extra-Seite direkt zugänglich gemacht werden musste.

 

1. Paulus an die Korinther

 

1. Korinther 5:11-13
11  „Nun aber schreibe ich euch, keinen Umgang mehr mit jemanden zu haben, der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger oder Götzendiender oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen.
12  Denn was habe ich damit zu tun, die die draußen sind, zu richten? Richtet ihr nicht die, die drinnen sind, 13  während Gott die richtet, die draußen sind? Entfernt den bösen [Menschen] aus eurer Mitte.“

 

Paulus weist hier, auch im Kontext, auf die inneren Konflikte in der Versammlung hin.
Der Grundsatz gilt also nur für dauerhaft schwere Verfehlungen innerhalb der Versammlung, mit der Konsequenz, diese „bösen“ Brüder aus der Versammlung zu entfernen.
 

Als „böse“ gelten jene, die nachweislich unbelehrbar an der Gesetzesübertretung festhalten und „Sünde treiben“, das heißt sie ständig wiederholen.
 

Gegen sie soll in zweifacher Weise vorgegangen werden:

 

Sie sollen gemieden werden, indem der Umgang mit ihnen eingestellt wird. Durch den Rückzug der übrigen Versammlungsmitglieder soll er zuerst noch die Gelegenheit erhalten, über sein Verhalten nachzudenken, in der Hoffnung, dass er sich wieder in die Erziehung Jehovas begibt (2Thes 3:14-15).

Hilft dies nicht, muss er rechtzeitig, möglichst bevor er jemanden zum Straucheln bringt, aus der Versammlung ausgeschlossen werden. Damit verliert er den Status „Bruder genannt“ zu werden.

 

 

Das Ziel eines jeden wahren Anbeters ist der Weg der Weisheit, die Erziehung Jehovas, die durch den Austausch in der Versammlung angeregt und gefördert werden soll (Joh 4:23; Heb 10:25). Und dieses Ziel ist, bei offensichtlicher und ständiger Weigerung, nach biblischem Recht zu leben, nicht mehr erreichbar.
 

Deshalb müsste der, der ständig Sünde treibt, schon von sich aus die Versammlung verlassen, weil er den Zweck und das Ziel des Zusammenkommens  nicht mehr mittragen will. Das gleiche gilt für jene, die sich, egal aus welchen Gründen, nicht (mehr) der “Mühe” der Erziehung Jehovas unterziehen wollen.
Aber leider gibt es auch noch andere Ziele, sich einer Gruppe anzuschließen und auch dann noch zu bleiben, wenn man die ideellen Ziele nicht mehr akzeptiert. 
 

 

Sobald jemand ausgeschlossen wurde, oder die Versammlung verlassen hat, liegen alle weiteren Entscheidungen ausschließlich in der Hand Jehovas. Ein „Nachtreten“, indem Außenstehende privat ausgegrenzt, Familien bedrängt und Ausgeschlossene sozial isoliert werden, ist aus 1Kor 5:11-13 nicht abzuleiten. Denn Paulus sagt eindeutig:

 

„der Bruder genannt wird“ und nicht, der Bruder genannt wurde!

 

Irgendeine Wortwendung, die die bisherige Praxis für Rechtens erklären will, ist durch die nachfolgenden Verse 12 und 13 nicht möglich, sie stehen allein schon durch das Wort “Denn..”, am Anfang von Vers 12, in direkter Beziehung zu Vers 11. Die Bibel bestätigt durch diese zweifache Bekräftigung, dass es hier eindeutig um notorische Gesetzesbrecher innerhalb der Versammlung geht. Und sie formuliert eindeutig, dass niemand innerhalb der Versammlung jene zu richten habe, die “draußen sind”.

 

 

Auch in Mat 18:17 wird eine persönliche Auseinandersetzung zwischen zwei „Brüderninnerhalb der Versammlung beschrieben. Ein Ausgeschlossener ist nicht mehr “Bruder”, außerdem hat die Versammlung keine Schlichtungsbefugnis für die die “draußen” sind.

 

Die Formulierung „zwischen dir und ihm“ weist zudem auf den persönlichen Charakter der Verfehlung hin. Es geht also um Streitigkeiten zwischen zwei Brüdern und nicht um allgemein bedeutsame Verfehlungen, die die Versammlung betreffen.

 

Will der Streit-Verursacher seine Verfehlung gegenüber seinem Bruder, nicht einmal nach Vermittlung der Versammlung einsehen, „so sei er für dich ebenso wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer.“
Hier heißt es klar und deutlich „dich“ und nicht „euch“ oder „für alle“.

 

Somit ist eine allgemeine Verurteilung und soziale Diffamierung auch mit Mat 18:17 nicht zu begründen. Und eine Anwendung auf die, die „draußen“ sind, ist erst recht nicht mit dieser biblischen Begründung zulässig.
 

 

 

2. Brief des Johannes

 

2. Johannes 9-11

9 Jeder der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in dieser Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.

 

10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt in niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß.

 

 

Begriffsbestimmungen:

 

„diese Lehre“ = „die Wahrheit“, in den vorhergehenden Versen kurz definiert
 

„die Wahrheit“ hier: Liebe und nach seinen Geboten wandeln (Vers 6) – d.h. in die Erziehung Jehovas einwilligen, um sich zur Gerechtigkeit nachschulen zu lassen. Nur so kann der Mensch in den Geboten Jehovas wandeln.  
 

„das Kommen Jesu Christi im Fleisch bekennen“

Fleisch = Auftrag = hier: Auftrag für ein Königreich  –  Christus kehrt nicht im buchstäblichen Fleisch, sondern als Geistperson wieder, deshalb gilt hier nur die symbolische Bedeutung des Begriffs „Fleisch“, der Auftrag für ein Königreich (Luk 22:29)
 

Königreichsauftrag = Rückführung der Menschen durch die Erziehung Jehovas zu ihrer ursprünglichen Einbindung ins gesamte Schöpfungswerk zugunsten der Erde
 

„vorausdrängt“ = Die Auftragserfüllung, auch zur Vorbereitung auf das Königreich, muss in der von Jehova vorgegebenen Reihenfolge und Zeit bleiben.


„nicht in der Lehre des Christus“ = wer sich seine eigene Auftragsfolge, Zeitdauer oder Zeitfolge zurechtlegt, verlässt die „Lehre“, somit die Führung des Christus und folgt seinen eigenen Zielen und Wünschen.
 

 

„Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt“

 

Diese Lehre wurde oben definiert, es ist die biblische Lehre der Erziehung zur Gerechtigkeit, heute und im Königreich Christi.
 

Es geht also nicht um Auslegungen, wie z.B. Differenzen über die aktuelle Umsetzung biblischer Gesetze oder die Interpretation prophetischer Aussagen. Sie sollen vorgebracht und geklärt werden, ohne zu dauerhaften Streitigkeiten zu führen (z.B. die Beschneidungsfrage).
 

Jene Brüder, die die Frage der Beschneidung, sogar bis zur Beunruhigung der Versammlungen, vorbrachten (Apg 15:1-2), wurden doch nicht ausgeschlossen! Vielmehr wurden sie von Jehova gebraucht, um die Frage eindeutig, auch für die kommenden Generationen, zu klären.
 

 

Die Zusammenhänge im 2 Johannes-Brief

 

Vers 9 und Vers 10 sind zwei unabhängige Aussagen.
 

Vers 9: „Jeder der ... nicht in der Lehre bleibt, hat Gott nicht
 

Vers 10: „... und diese Lehre nicht bringt ....“ den nehmt nicht ... auf
 

Ein Zusammenziehen der beiden Verse, unter Missachtung der verschiedenen Aussagen, ist eine unzulässige Verdrehung der biblischen Aussagen.

 

Somit wäre folgende Auslegung eindeutig falsch:
Jeder, der ... nicht in der Lehre des Christus bleibt...
nehmt niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß.
 

 

Um die beiden Verse in einen Bezug setzen zu können,
müsste Vers 10 lauten: „... und diese Lehre nicht hat ...“, den nehmt nicht ... auf. 
 

Aber genau das sagt Johannes nicht, sondern er sagt:
„... der diese Lehre nicht bringt...“ den nehmt nicht ... auf.
 

„Hat“ würde in diesem Zusammenhang „grundsätzlich überzeugt sein“ bedeuten.

„Bringen“ steht für mitbringen, einbringen, hier im Sinne von falsche Lehren verbreiten wollen
(Vergleich: H. Menge übersetzt „mitbringt“, Luther und Neue-Welt-Übersetzung „bringt“).
 

Nur wer aktiv eine Irrlehre einbringen, verbreiten will, der soll nicht ins Haus aufgenommen werden. Ihm sollte keine Gelegenheit geboten werden, für seine falsche Auffassung zu werben (siehe auch 1Kor Kap 15, vor allem die Verse 12 und 33).

 

 

 

3. Fazit aus den zitierten Bibelstellen

 

Nur zur aktiven Verbreitung einer Irrlehre soll die biblisch vorgeschriebene Gastfreundschaft und das Entbieten des Grußes verweigert werden.

 

Die Gastfreundschaft der Nachfolger Christi bezieht sich bei weitem nicht nur auf die eigenen Brüder, das war die Auslegung der damaligen Pharisäer, sondern, gemäß Luk 10:27-37, auf alle die uns begegnen und die unserer Hilfe bedürfen.

 

unserer = soweit wir dazu in der Lage sind 

bedürfen = nur soweit sie nicht selbst zur Lösung ihrer Not beitragen können

 

In allen anderen Begegnungen, in denen es nicht um die Verbreitung von Irrlehren geht, kann Ausgeschlossenen der übliche soziale Kontakt, aufgrund 1Kor 5:11-13 und 2Joh 9-11, weder verwehrt noch erschwert werden.

 

Luk 9:54-56:

In diesem Zusammenhang muss auch Luk 9:54-56, die Reaktion Christi auf den passiven Widerstand der Samariter, überlegt werden. Die Samariter kannten die wahre Anbetung sehr wohl. Sie wollten sie nicht unterstützen. Trotzdem schalt Jesus seine Jünger, als sie sie durch “Feuer vom Himmel” bestrafen wollten.

 

Um wie viel mehr sollte man sich hüten, jene zu demütigen, die nicht einmal Widerstand leisten, sondern mit anderen Anliegen zu uns kommen, vor allem in der Familie.

 

Denn die Verpflichtungen gegenüber Familienangehörigen, auch wenn z.B. Kinder nicht mehr “mitgehen” wollen, gehen weiter. Sie können nicht vernachlässigt, noch durch Bedingungen  umgangen werden, ohne gegen biblisches Gesetz zu verstoßen (Mat 15:6; 1Tim 5:8).

 

Jehova duldet keine Zwangsmitgliedschaft! Bei dieser Denkweise würde unweigerlich die geistige Führung verloren gehen. – Übrigens, würde Zwang zu biblischen Aktivitäten auf Kinder ausgeübt, ginge das letzte und wichtigste Mittel der Eltern verloren, das gute Beispiel.

 

Paulus warnt uns, dass ein pauschal abweisendes Verhalten gegenüber denen, die “draußen” sind, dazu gehören auch Ausgeschlossene, sogar die richterliche Zuständigkeit Jehovas missachtet. Und das wird bekanntlich nicht ohne Folgen bleiben (1Kor 5:13 und Mat 7:1-2).
 

Von 2 Joh Vers 10 nicht betroffen sind Religionsdiskussionen mit aufrichtig Suchenden, auch wenn sie ehemalige Brüder sind.

 

Wann aus einer Suche zeitraubende Ablenkung oder eine Werbung für eigene Ideen wird, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Mit der Hilfe Jehovas ist eine klare Lösung sicher.

 

Nach der Bitte an Jehova um Klärung muss aber genau auf alle Hinweise über den Sinn geachtet werden. Das gilt für Hinweise im persönlichen Bibelstudium ebenso wie für alle erdenklichen Hinweise von außen. Sie müssen alle sorgfältig auf eine eventuell enthaltene Lösungsmöglichkeit überprüft werden.

 

 

Eine ausreichende Distanzierung ist aber nicht nur gegenüber einem aktiven Irrlehrer nötig, sondern auch dann, wenn jemand beständig Sünde treibt. Das ist eine allgemeine, auch biblische Regel, dass niemand Umgang mit einem notorischen Gesetzesübertreter pflegt.

Denn wer dies tut, wird die geistige Führung verlieren (Haggai 2:13). Außerdem wird er, auch außerhalb der Versammlung, in Verdacht geraten, gesetzes-widrige Handlungen zu unterstützen. 

 

 

Über allen Kontakten und Aktivitäten steht der allgemeine biblische Grundsatz, dass jeder darauf achten muss, das Königreich Christi an die erste Stelle zu setzen. Wird er durch persönliche oder sachliche Anlässe abgelenkt, wird er sie meiden, unabhängig davon, woher und durch wen die Ablenkung kommt. Dabei wird er seine biblischen Verpflichtungen, zum Beispiel gegenüber seiner Familie, nicht außer Acht lassen dürfen.

 

 

 

4. Besonderes Unterscheidungsvermögen ...

ist in den Fällen geboten, in denen ein ...

 

Ausschluss aufgrund von Auslegungs-Differenzen erfolgte (siehe oben),

 

oder bei Ausschlüssen aufgrund von Ungerechtigkeiten von Seiten der „Richter“.

 

Viele wurden auch viel zu schnell ausgeschlossen, noch während sie um ihre Selbstbeherrschung kämpften (Beispiel, der Umgang mit Rauchern).

 

Vergleichbare Ausschlüsse waren und sind noch immer bei weitem keine Einzelfälle.

 

Wer sich in solchen Fällen zu Lieblosigkeiten gegenüber den Ausgeschlossenen hinreißen lässt, schließt sich der Ungerechtigkeit an und ist der Richter seines Mitmenschen. Im schlimmsten Fall entsteht die Situation wie in Mat 25:43-46 von Christus beschrieben, dass die Boten Jehovas nicht unterstützt oder ihnen sogar widerstanden wird.

 

 

Unterscheidungsvermögen, um in den sehr unterschiedlichen Situationen biblisch korrekt zu handeln, erlangt nur jeder Einzelne für sich und meist nur für den jeweiligen Fall  –  über ein forschendes Bibelstudium und der gleichzeitigen Führung des Geistes Jehovas über seinen Sinn.

 

 

 

5. Eine Hilfestellung

 

Jehovas Entscheidung, ob ein Ausschluss gerechtfertigt war, oder nicht, ist im weiteren Verhalten eines Ausgeschlossenen erkennbar.

 

Verliert der Ausgeschlossene zunehmend seine guten Eigenschaften und verliert er zunehmend den Einblick in die biblischen Zusammenhänge, dann muss auf den Rückzug der geistigen Führung geschlossen werden.

 

Eine völlige Verurteilung der Ausgeschlossenen durch Jehova kann trotzdem nicht angenommen werden. Der Geist Jehovas verlässt auch jene, die nicht mehr mit absehbarem Aufwand zurück gewonnen werden können.

 

Sie haben eine zu starke Abneigung entwickelt, weil sie in ihrer Versammlung vorerst untauglich gemacht wurden, z.B. durch extreme Lieblosigkeiten oder mangelnde Hilfestellung zum Verständnis unlogischer Auslegungen und Verhaltensweisen.
 

Sie erhalten spätestens im Königreich Christi eine neue Chance.

 

Trifft das Gegenteil zu, der Ausgeschlossene gewinnt weiterhin Reife in den Früchten des Geistes und er kann sein biblisches Wissen halten, oder bekommt sogar weitere Einsicht in die biblischen Texte hinzu, dann sollte sich jeder hüten, sich zum Richter auf zu schwingen.
 

Alle übrigen Fälle liegen zwischen diesen beiden Extremen und müssen, individuell und mit den Früchten des Geistes, unter der geistigen Führung Jehovas, entschieden werden.

 

Dabei sind ununterbrochene Fortschritte in der eigenen Erziehung und im persönlichen Bibelstudium, die wichtigsten Indizien, dass die jeweilige persönliche Entscheidung und Verhaltensweise in den Augen Jehovas als richtig beurteilt wird.

Und das muss bei kritischen Entscheidungen, immer wieder und jeweils über Wochen hinweg, sorgfältig nachgeprüft werden.

 

Warum sollte es zu schwer sein, Jehova um Einsicht und Führung, auch im Verhalten gegenüber Ausgeschlossenen, zu bitten? Mit einem ausreichenden persönlichen Bibelstudium (pur Text !) wird die Führung über den Sinn einsetzen, vorausgesetzt, wir stellen unsere Vorverurteilungen und starren Regeln in Frage, und unsere Diensttauglichkeit für das Königreich Christi bleibt an erster Stelle.

 

 

 

6. Zum Abschluss

 

1Kor 5:11 –  gilt nicht für Ausgeschlossene, im Gegenteil, die Schriftstelle regelt das Vorgehen gegenüber notorischen Gesetzes-Übertretern innerhalb der Versammlung (siehe die Verse 12-13)

 

2Joh 9-11, vor allem Vers 10 ...

gilt nicht speziell für Ausgeschlossene sondern für alle.  

 

Die Bibelstelle bezieht sich aber nur auf jene, die Irrlehren „bringen“, einbringen wollen im Sinne von verbreiten, missionieren.

 

Auf Ausgeschlossene, die uns nicht zur Verbreitung von Irrlehren, sondern mit sonstigen  Anliegen begegnen, kann und darf 2Joh 9-11 nicht angewandt werden, ohne gegen die Nächstenliebe zu verstoßen.

 

Mat 18:17 ist sogar in zweifacher Weise auf Ausgeschlossene nicht anwendbar.
Die Schriftstelle gilt nur für Streitigkeiten zwischen “Brüdern”. Hat ein Bruder mit einem Außenstehenden, auch Ausgeschlossenen, Differenzen, ist die Versammlung, gemäß 1Kor 5:12-13 nicht zuständig.

 

Außerdem weist Christus ausdrücklich darauf hin, dass die Folgen eines uneinsichtigen Verhaltens von Seiten des Streit-Verursachers nur die beiden Streitenden betreffen. Das heißt, die Versammlung soll nicht unnötig mit persönlichen Streitigkeiten unter Brüdern belastet werden, soweit die Verfehlungen nicht die Versammlung betreffen.

 

 

 

Pauschalregeln sind einfach zu handhaben, werden aber weder den Menschen noch den individuellen Situationen gerecht. Im Gegenteil, sie stellen den Anwender allzu häufig ins Unrecht, sodass er Jehova und die Versammlung in Verruf und sich selbst ins Gericht bringt.

 

Im Umgang mit Ausgeschlossenen kommt es auf ihr aktuelles Verhalten an. Sind die Zeichen aus Mat 7:18-20 erkennbar, die Früchte des Geistes und teilweise gar fortgesetzte biblische Erkenntnis, dann ging ihre geistige Führung durch Jehova nicht verloren.

 

Gleichzeitig ist beständig zu prüfen, ob der Umgang uns fördert oder behindert, das Königreich Christi an die erste Stelle zu setzen.

 

Zur Tauglichkeit für das Königreich gehören auch die Gebote der Nächstenliebe und der Umgang mit unseren Mitmenschen, unter Einbringung der Früchte des Geistes, ohne andere zu richten oder uns ungerechten Verurteilungen anzuschließen.

 

 

 

Letztlich ist, durch die veränderte Einsicht in 1Kor 5:11-13 und 2Joh 9-11, die Entscheidungs-Situation für den Einzelnen im Umgang mit Abtrünnigen nicht leichter geworden.

 

Die bisherige Regel war pauschal, verurteilend, meist ungerecht und für jeden Fall gleich.

 

Bei korrekter Auslegung der Bibelstellen muss dagegen langfristig und gründlich, im Einzelfall, nachgeforscht und geprüft werden.

 

 

Denken wir jedoch daran, dass durch die bisherige pauschale Verurteilung aller Ausgeschlossenen das Einsammlungswerk Jehovas enorm behindert wurde (Off 12:2).

 

Auch wurden, durch die ständigen Lieblosigkeiten, die Rechtsauffassung Jehovas und damit der Weg der Gerechtigkeit verunglimpft und das Ansehen der Versammlungen Jahrzehnte hindurch beschädigt.

 

Es gibt inzwischen unzählige Fälle, in denen ganze Familien durch Härte und Lieblosigkeit gegenüber ausgeschlossenen Angehörigen, auseinander gerissen oder bis zur Unerträglichkeit belastet wurden

 

Das alles geschah durch die Fehlinterpretation aufgrund eines einzigen Wortes,
indem man in 1Kor 5:11 “wird” durch “wurde” ersetzte und damit eine völlig konträre Interpretation zum korrekten Bibeltext verursachte.

 

 

Wer darüber nachsinnt, wird erkennen, wie wichtig ein sorgfältiges lesen, interpretieren, prüfen und anwenden der Bibeltexte unter der geistigen Führung Jehovas ist.

 

Und wie wichtig ist es, bei auftretenden Hinweisen und Widerständen die bisherigen Auslegungen zu überprüfen und ggf. auch wirklich zu korrigieren.

 

 

 

7. Zusätzlicher Vermerk

 

Die Last der Verantwortung auf allen, die die Bibel interpretieren, ist enorm, und sie wird durch diese Web-Site besonders deutlich (Jak 3:1).

 

Besonders bedrückend sind die lange Dauer und die harten Auswirkungen der falschen Interpretationen zur Behandlung von Ausgeschlossenen. Falsche Auslegungen sind immer wieder möglich. Aber sie müssen schneller korrigiert werden. Deshalb muss biblische Kritik an einer Auslegung unbedingt zugelassen werden.

 

Beispiel, wie ein Auslegungsfehler korrekt gemeldet werden soll:

 

... bitte prüfen, ob die Schriftstelle .... mit der bisherigen Auslegung übereinstimmt...

 

Ein Auslegungsfehler kann nur aufgrund einer widersprechenden Bibelstelle überprüft und danach ggf. korrigiert werden. Eine andere Begründung für eine Text-Interpretation als die Bibel selbst ist nicht möglich.

 

 

Dass Fehlermeldungen in dieser Art, für ...bibelanalyse.de nicht nur zugelassen, sondern ausdrücklich eingefordert werden, ist selbstverständlich! - Zu meinen Mailadressen.

 

 

Mit der Bitte an Jehova, dass der Generation “Jakob” nicht vergleichbar lange und so extrem belastende Fehlinterpretationen passieren mögen, schließe ich das Thema ab.

 

 

 

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Erstveröffentlichung:

19.11.2009

 

 

 

 

Inhalt

 

1. 1Kor 5:11-13

2. 2Joh 9-11

3. daraus: Fazit

 

4. Unterscheidung

5. Hilfestellung

 

6. Abschluss

7. Zusätzl. Vermerk

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