1. Thessalonicher 5:19-20

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Jakob, die dritte
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Die Versammlung

Zusammenkünfte bis zur Zeit der Apostel

 

 

1. Anlass

 

Schon beim Einzelthema “Neue Erkenntnis” fiel auf, dass der Mitteilungsweg Jehovas wesentlich differenzierter ist, als derzeit praktiziert. Der heutige Überrest Isaaks und die WTG verlassen sich nicht mehr auf die geistige Führung Jehovas, sondern reglementieren die Inhalte und die Durchführung von Zusammenkünften bis ins Detail nach eigenen Vorstellungen und ausschließlich von “oben” nach “unten”. 

 

Neue Erkenntnis wird durch die festgefahrenen Abläufe erschwert oder gar unterbunden. Und das führt letztlich zum Stillstand des Werkes Jehovas, es sei denn, die Versammlungen besinnen sich wieder auf den biblisch vorgegebenen Ablauf der Zusammenkünfte.

 

Das ist auch dringend erforderlich. Denn nicht Harmagedon, sondern extrem belastende ideologische Umstellungen stehen “nahe” bevor. Davon sind zuerst die Zeugen Jehovas betroffen, obwohl sie genau das nicht erwarten. Die Propheten und die Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte weisen eindeutig auf ihr kommendes hartes Gericht hin.

 

In der Zeit des Gericht und den danach folgenden Jahrzehnten weltweiter ideologischer Konflikte werden größere Zusammenkünfte nicht mehr abgehalten werden können. Welche Anweisungen Jehovas in den Propheten enthalten sind, das wird in der Kleinen Buchrolle beschrieben werden.

 

Die Bibel sagt, für die Zeit der letzten Generation vor dem Wechsel, prunkvolle, demonstrative Versammlungen nur für die falsche Religionsausübung voraus.

 

Die wahre Anbetung werde zurückhaltend und bescheiden auftreten, kaum beachtet und doch, durch die Führung des Himmels, so wirksam, dass am Ende eine riesige Volksmenge gerettet werden kann.

 

Die Anbeter Jehovas der letzten Generation sollen Jehova in ihrem Sinn und in ihrem Herzen (Motivation) anbeten (Joh 4:23-24) und nicht durch demonstrative Selbstdarstellung die zunehmenden polarisierenden Lager herausfordern. 

 

Das heißt, dass sich die heutigen Anbeter Jehovas mit Änderungen in den Versammlungs-Strukturen befassen müssen. Statt große Zusammenkünfte von 60 und mehr Teilnehmer, wird es in der kommenden langen Gerichtszeit ausschließlich Familien-Gruppen geben (Kl B). - Die Vorschattung war das erste Passah in Ägypten.

 

Diese vorausgesagten Veränderungen werden aber auch die Inhalte und Verfahren grundlegend verändern. Eine zentrale “Versorgung” der vielfach verzweigten Gruppen ist dann nicht mehr möglich und sie war, wie wir im folgenden erkennen können, auch nie vorgesehen.

 

 

 

2. Öffentlich oder nicht öffentlich

 

Die Juden zur Zeit Christi versammelten sich, soweit es möglich war, öffentlich im Tempel oder in örtlichen Gebetsräumen, den Synagogen. In entfernten Landstrichen, mit nur wenigen Anbetern Jehovas, wurden Privathäuser zu Zusammenkünften genutzt.

 

Es gab, außer für den Tempel in Jerusalem, keine vorgeschriebene Raum-Form, keine Raum- oder Gebäude-Weihe. Viele Zusammenkünfte wurden auch im Freien abgehalten.
Wichtig war das Zusammenkommen an sich und die Inhalte, die zur Belehrung und Ermunterung dienten (Apg 13:15).

 

Durch diese Art des sich Versammelns konnten die Juden und die ersten Christen äußerst flexibel auf die örtlichen Verhältnisse und zeitlichen Gegebenheiten reagieren.

 

Vor allem in Notzeiten kamen sie in ihren Familien zusammen. Waren die Gegebenheiten günstiger, versammelten sie sich öffentlich. Das gleiche galt auch für die Versammlungen der frühen Christen. 

 

2Mo Kapitel 12 - Das erste Passah wurde im Familienkreis in den Häusern abgehalten. Eine öffentliche Versammlung wäre unmöglich gewesen. Anwesend war nur die Familie selbst, allenfalls noch nächste Nachbarn, gerade so viele, wie für den Verzehr eines Lammes nötig war. Sie durften keinesfalls das Haus verlassen, solange Jehova an allen Göttern der Ägypter Strafgerichte vollzog.

 

Diese Schilderung sollte unbedingt im Sinn behalten werden, für Zeiten, in denen Jehovas Engel zum Gericht ausgesandt wird. Jehova wird auf solche Gefahren rechtzeitig durch seine Propheten hinweisen, wohl dem der zuhört und gehorcht. 

 

Sobald das Volk Israel sich frei versammeln konnte, kam es öffentlich zusammen.

 

2Mo 19 - Das ganze Volk versammelte sich vor dem Berg Sinai.

 

5Mo 27:9 ff - Die Berge Ebal (Fluch) und Gerisim (Segen) dienten als Symbole für die dämonische und geistige Führung. Das Volk stand zwischen ihnen, als Symbol für die Notwendigkeit, sich zwischen Fluch und Segen zu entscheiden. Auch hier war das ganze Volk öffentlich versammelt.

 

 

Auch Christus und seine ersten Nachfolger nahmen jede Gelegenheit an, sich zu versammeln. Sie lehrten in Synagogen, in Privathäusern und im Freien. Im folgenden nur wenige Beispiele.

 

In Synagogen

Mat 4:23 - Christus - “...ging er in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen...”

Apg 9:20 - Paulus - “...und begann sogleich, in den Synagogen Jesus zu predigen,...”

 

In Häusern

Markus 1:29-33 - im Haus und an der Tür des Hauses

Markus 2:1-4 - Jesus war “zu Hause”, dort ließ man einen Gelähmten durchs Dach

Apg 18:4-7 - Paulus verließ die Synagoge und lehrte im Haus des Titius Justus

Rö 16:5; 1Kor 16:19; Philemon 1:2 - Versammlungen im Haus einzelner Anbeter

 

Im Freien

Mat 15:29-33 - einsamer Ort in der Nähe des Galiläischen Meeres

Luk 5:1-3 - Jesus “begann vom Boot aus die Volksmengen zu lehren”

Apg 16:13 - Paulus lehrte in Philippi vor dem Stadttor auf oder in einer “Gebetsstätte”

Apg 17:22 - Rede des Paulus auf dem Areopag (u.a. Gerichtsplatz des alten Athen)

 

 

 

3. Wer durfte öffentlich lehren

 

Die Versammlungen der Juden und vor allem der ersten Christen, verliefen nicht nach einem zentralen Reglement. Sie hielten sich nur an die wenigen Vorgaben der Bibel.

 

So schildert Lukus in

Luk 4:14 ff - den Teil-Ablauf einer Sabbat-Versammlung in der Synagoge in Nazareth.

 

Christus stand auf, der Diensttuende reichte ihm die Rolle Jesaja. Aus Kapitel 61 las Jesus, stehend, nur die Verse 1-2. Danach reichte er die Buchrolle an den Diensttuenden zurück und setzte sich. Nun begann er den Zuhörern den vorgelesenen Text zeitgemäß zu erklären.

 

Luk 4:20 - Die Zuhörer gaben ihm zuerst ein “günstiges Zeugnis”, dann “wunderten” sie sich. Danach begannen sie ihn abfällig als “Sohn des Joseph” zu sehen.

Christus warnte sie noch, dass es gerade die eigenen Verwandten und das Heimatgebiet von Propheten sind, die sich schwer tun mit der Unterscheidung zwischen der Vorerziehung und schließlich der Aussendung eines Propheten unter der Kraft des Geistes Jehovas.

Doch statt nachzudenken ließen sie ihrer Wut freien Lauf und wollten ihn töten.

 

Siehe auch Markus 6:1-6, der an dieser Stelle das “Kippen der öffentlichen Meinung” in seinem “Heimatgebiet”, von Wohlwollen hin zu ausgeprägtem Neid, noch genauer schildert.

 

Genau diese Eigenschaft, der Neid, führte dann zum Versuch, ihn “eilends” die stadtnahen Klippen hinab zu stürzen (Spr 19:2). Damit hatten sie ihre Vorrechte verwirkt. Mit Nazareth wird immer die Tatsache verbunden bleiben, den Christus wegen Verblendung und persönlicher Selbstüberschätzung verworfen zu haben.

 

Alles das geschah innerhalb und in Verbindung mit einer öffentlichen Sabatt-Versammlung.

 

Zu dieser ließ man Jesus selbstverständlich zu, kein Wort, dass man seine Qualifikation bezweifelte oder eine irgendwie bestätigte Lehrbefähigung vom Tempel oder den Schriftgelehrten voraussetzte. Im Gegenteil, die Versammlung in Nazareth wußte, dass er nicht auf den Schulen in Jerusalem studiert hatte, also nicht zu den Schriftgelehrten gehörte.

 

Ähnliches galt für die Propheten. Viele gehörten nicht zu den “Lehrbefugten” des Tempels, kamen teils aus einfachen Bevölkerungsschichten und überbrachten doch das Wort Gottes, bindend und wegweisend für alle, bis hinauf zum König und den Priestern.

 

Nur, wenn den Etablierten der jüdischen Gesellschaft eine öffentliche Rede nicht passte, wollten sie wissen: “Mit welcher Befugnis tust du diese Dinge?” (Mat 21:23).

Die grundsätzliche Zulassung lehrfähiger Männer zur öffentlichen Auslegung der Schriften, wurde nicht in Frage gestellt.

 

Allerdings mussten alle Äußerungen eines Lehrenden anhand der Schriften geprüft werden. Deshalb zitierte und erklärte Jesus immer wieder die Schriften (Luk 24:27). Alle seine Lehrpunkte waren von den heiligen Schriften abgeleitet und konnten anhand der vorliegenden Texte überprüft werden. Diese Prüfung wurde, auch in den Versammlungen der ersten Christen, von allen Zuhörern verlangt, ohne vorher die beabsichtigten Äußerungen zu lenken, zu  selektieren oder genehmigen zu müssen.

 

Kam es zu eindeutig falschen Auslegungen, wurde der Vortragende darauf hingewiesen und im Wiederholungsfall musste ihm geboten werden, keine Irrlehren, also offensichtliche Widersprüche zum Bibeltext, zu verbreiten (1Tim 1:3; 2Tim 2:14). 

 

Ein deutliches Beispiel gaben uns auch die Beröer.

Apg 17:11 - Diese nun waren edler gesinnt als die in Thessalonisch, denn sie nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten.  

 

Die Beröer hörten also bereitwillig und ohne Vorurteil dem Wort zu und prüften es gründlich, indem sie in den Heiligen Schriften nachforschten.

 

 

Im mosaischen Bund waren Priester und Leviten mit der Durchführung der symbolischen Opfer beauftragt und zudem mit der Unterweisung des Volkes. Zur Zeit Christi wird von “Diensttuenden” im Tempel und in örtlichen Synagogen berichtet (Luk 4:20).

 

Darüber hinaus verpflichtet die Bibel jeden Menschen, vor allem den Mann, seiner Familie geistige Speise (Unterweisung) zur Verfügung zu stellen. Durch seine Eheschließung übernimmt er, für seine Familie die Priester- (Lehr-)Funktion (Jes 61:10).

 

Daraus konnte ehemals und soll auch heute, die Versammlung profitieren (1Tim 3:5). Denn zur Zeit Christi und zur Zeit der Apostel wurde uns mit dem Verlauf der Zusammenkünfte ein klares Beispiel gegeben.

 

Jeder lehrfähige Mann, ob verheiratet oder nicht, konnte seine Erkenntnis, zur Auslegung der Schriften, in der Versammlung vortragen. Alle Zuhörer in der Versammlung prüften die Aussagen anhand der Schriften (heute: Bibel pur Text). Sie nahmen sie als übereinstimmend mit den Schriften an, oder verwarfen sie, wenn sie nicht mit ihren Nachforschungen übereinstimmten (Apg 17:11; 1Tim 1:3-4; 4:7; 1Kor 4:6 ff).

Durch dieses offene Verfahren und den Erfolgen in unterschiedlichen Tätigkeiten, wurde offenbar, in welcher Aufgabe die geistige Führung Jehovas den Einzelnen unterstützte.

 

Die Bibel nennt nicht einmal eine Altersbegrenzung, um ein Wort Jehovas zu erhalten. Samuel wurde bereits als “Knabe” mit dem Wort Jehovas zu Eli dem Hohenpriester gesandt (1Sam Kap 3). Wenn er auch eine Ausnahme war, sie zeigt, dass jedes inspirierte Wort geprüft werden muss (1Joh 4:1).

 

Kam es zu einer Streitfrage die, trotz intensiver Nachforschung, in einer Versammlung nicht geklärt werden konnte, sandte man, in der Zeit nach Christus, Boten zur Klärung der Frage zu den Aposteln nach Jerusalem (Apg 15:1-32). - heute: siehe auf der Seite Erkenntnis-2

 

Weder die breite Zulassung lehrfähiger Männer, noch auftretende Streitfragen, durften in Unordnung oder Unfrieden enden (1Kor 14:33). Zur Stellung der Frau, siehe Fußnote)

 

Alles sollte friedlich und ordentlich geschehen, denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung sondern des Friedens (1Kor 14:33; Kol 2:5). Für diese Ordnung sorgten die “Aufseher”, die Paulus in den Versammlungen einsetzte.

 

 

 

4. Die Aufseher in den Versammlungen

 

Die Aufseher bestimmten nicht die Inhalte, sondern den Ablauf einer Versammlung, und zudem überwachten sie die Inhalte auf biblische Widersprüche.

 

Ein Vergleich: In den Briefen der Apostel wurde den Aufsehern einer Versammlung eine Rolle zugewiesen, die mit einem Schiedsrichter in einem Spiel oder Turnier vergleichbar ist.

Nicht der Schiedsrichter bestimmt das Spiel, sondern die Spieler selbst.
Der Schiedsrichter ist nur in der Überwachung und in der Leitung des Ablaufs tätig.
Er sorgt für den regel-konformen Ablauf und reagiert erst bei Regelverstößen!

 

Auf die Versammlung übertragen dürfen Aufseher erst eingreifen, wenn nachweislich gegen die Bibel selbst verstoßen wird. Sie haben aber keine Befugnis, wenn bisherige biblische Interpretationen anders ausgelegt, also korrigiert werden. –  Die Korrektur muss anhand eindeutiger Bibelstellen erfolgen, niemals in anderer Form. Auch darüber wachen die Aufseher.

Christus hat viele Lehren der Pharisäer mit Schriftstellen widerlegt.

 

Hier nochmals der immer gültige Grundsatz: Nur die Bibel ist fehlerfrei. Doch egal welche Auslegung und von wem, sie kann Fehler enthalten und darf und muss sogar korrigiert werden, wenn andere Bibelstellen der bisherigen Auslegung widersprechen. 

 

Vorsicht also vor zu enger Auslegung, z.B. auch von ...

 

1Kor 4:6 -  “geht nicht über das hinaus, was geschrieben steht.”.

 

Christus erklärte in Nazareth Jesaja 61:1-2. Diese Erklärungen waren eine zeitgemäße Interpretation. Diese können nicht in den Schriften stehen! Aber sie dürfen auch nicht irgendeiner biblischen Aussage widersprechen. Genau das soll ja in der Versammlung von allen geprüft und durchgesprochen werden.

 

Die Zuhörer in Nazareth hätten die Interpretation Jesu in Ruhe (ohne Aufruhr) prüfen müssen. Und die Zeichen ihrer Richtigkeit waren ja, vor dieser Rede schon, durch mehrere Heilungen bewiesen worden. Sie hätten also zum richtigen Ergebnis kommen können.

 

Die NWÜ verwendet in 1Kor 14:40 den Begriff “Anordnung”. Laut Studienbibel bedeutet diese Formulierung an dieser Stelle “gemäß Ordnung” oder “ordnungsgemäß”.

 

Eine “Schiedsrichter-Funktion” verlangt eine ausreichende Ausdauer und eine gute Beobachtungsgabe und zudem sehr gründliche Fachkenntnisse. Er hat Vorbildfunktion.

Bezogen auf die Aufseher der Versammlungen werden ihre notwendigen Eigenschaften in 1Tim Kap 3 beschrieben.

 

 

 

5. Inhalte der Zusammenkünfte, damals und heute

 

Zum Zelt der Zusammenkunft, später im Tempel in Jerusalem, versammelten sich die Juden zum Gebet, zu Vorlesungen des Gesetzes, zur Rechtsprechung, zu symbolischen Opfern und zu sonstigen notwendigen Entscheidungen. In späterer Zeit kamen die Lesungen in den Propheten hinzu.

 

Die Opfer des mosaischen Bundes dienten auch zur Speisung der Versammelten (3.Mose).

 

Auch in der Zeit der Apostel waren noch zentrale Speisungen erforderlich, zu denen alle mit Geld und sonstigen Mitteln und ihrer Arbeitskraft beitrugen. Die Bibel schränkt diese zusätzlichen Dinge nicht ein, sodass in Notgebieten durchaus, auch heute wieder, eine zentrale Versorgung möglich wäre. So könnte dadurch die Notlage Einzelner, durch Verteilung auf alle Schultern, besser überwunden und die Unterweisung des Volkes Jehovas erleichtert oder gesichert werden (Apg 2:42 ff). 

 

 

In der Bibel wird nirgendwo erwähnt, dass diese grundsätzlichen Inhalte der Zusammenkünfte geändert worden wären. Sie wurden lediglich von der sich inzwischen erfüllten Symbolik der mosaischen Opfer befreit (Heb 10:8-9), dafür kam das jährliche Gedächtnismahl hinzu (Luk 22:19).

Der Jahreszyklus galt für die jüdische Symbolik des Gedenkens.
Das Passah wurde zum Gedenken jährlich und nicht täglich gefeiert.

 

So verwundert es nicht, wenn in der Schilderung der ersten christlichen Zusammenkünfte weitgehend die gleichen Grundelemente der Anbetung Jehovas zu finden sind, wie unter dem mosaischen Gesetz. Denn Jehovas Auftrag für und zugunsten der Menschen, durch seine Unterweisung umzukehren, hat sich seit dem Sündenfall bis heute nicht geändert.

 

 

Paulus zählt in 1Kor 14:26-33 Beispiele auf, wie sich die Teilnehmer einer Versammlung am Gelingen der Zusammenkunft beteiligen konnten. Wer diese Aufzählung aufmerksam mit den heutigen Bedingungen in den Versammlungen vergleicht, erkennt den gewaltigen Unterschied.

 

Paulus empfiehlt: Den Vortrag eines Psalms (Loblied), einer Belehrung, einer Offenbarung, einer Zungenrede (fremdsprachlicher Beitrag - siehe unten). Oder die Wortmeldung zur Auslegung einer Schriftstelle, oder zu prophezeien. Er trug auch mit Erfahrungsberichten immer wieder zur Erbauung der Versammlungen bei (Apg 14:27; 21:19). 

 

Aus dem Vortrag solcher Inhalte entwickelten sich Fähigkeiten und aus diesen die  entsprechenden Aufgaben, die Jehova selbst zuteilte (1Kor 12:28).

 

Die vielen Fähigkeiten und Aufgaben waren möglich, aber sicherlich nicht in allen Versammlungen vorhanden. Sie könnten sich auch heute nach und nach entwickeln, so wie die Betroffenen in ihrer Schulung voran kommen. Das gilt aber nur, wenn man, ohne zu behindern, die Versammlungsteilnehmer ihre Fähigkeiten einüben lässt, so wie der Geist Jehovas sie anleitet.

 

So können sich beispielsweise Propheten nur entwickeln, wenn sie vom Geist Jehovas an ersten kleinen prophetischen Aufgaben geschult werden können. Wenn aber der Ansatz ihrer Schulung bereits zerschlagen wird, indem man sie abmahnt oder gar hinauswirft, wird es bald keine Vision mehr geben und das Volk wird zügellos (Spr 29:18). 

 

1Sam Kap 3 - Die langfristige Entwicklung Samuels.  

1Kor 12:28 - Die verschiedenen Fähigkeiten, die zu Aufgaben führen. Aber sie wurden von Gott in der Versammlung [ein-]gesetzt, nicht durch Paulus (!) oder die Apostel.

 

Paulus oder die Versammlungen konnten nur die Früchte des Geistes oder die Befähigungen zu Aufgaben erkennen (feststellen), sie konnten sie aber nicht zuteilen.  Die Zuteilung und anschließende Schulung geschah ausschließlich durch Jehova selbst, durch seine geistige Führung.

 

 

Heute sind solche geistig geführten Abläufe und Inhalte in den Versammlungen weltweit nirgendwo möglich. Alles ist bis ins Kleinste vorgegeben. Wird abgewichen, dann wird ermahnt und im Wiederholungsfall sogar ausgeschlossen.

 

Die Versammlungen sind “verwöhnt” worden, wie kleine Kinder, denen man alles aus der Hand nimmt. Sie haben nicht gelernt, aus eigener Kraft und Überzeugung zu (über-)leben. Sie sind schlichtweg nicht lebens-tauglich.

In ruhigen Zeiten fällt das kaum auf, doch in den unruhigen Jahrzehnten der kommenden Generation gibt es für sie keine Überlebens-Chance.

 

Schon heute erkennt man die Folgen, das “Werk” ist zum Stilstand gekommen. Es wird auf Dauer nicht aus der Kraft der Einzelnen, sondern mehr und mehr nur noch durch “Antreiber” am Leben erhalten werden können (Sach 9:8).

 

Richtig wäre zum Beispiel, die Männer der Versammlung zu einem täglichen intensiven Bibelstudium (pur Text !) zu ermuntern und sie über ihre Erkenntnis, Fortschritte und Erfahrungen berichten zu lassen. Das würde sie gewaltig fordern und sie selbst und die örtliche Versammlung fördern.

 

Zugelassen ist aber nur, wer sich selbst meldet und zudem nur über allgemein nützliche Erkenntnis berichtet, nicht über Dinge, die zu seiner persönlichen Schulung und Aufgabe gehören. (Prinzipien der Freiwilligkeit und der allgemeinen Nützlichkeit (Apg 13:15) - sonst besteht Gefahr der Selbstdarstellung und damit des Verlustes der geistigen Führung) 

 

Eine persönliche aktive Beteiligung bei den Zusammenkünften kann aber nur gelingen, wenn zusätzlich der nötige zeitliche Freiraum vorhanden ist. Mit mehreren Zusammenkünften in der Woche und “Predigtdienst” in jeder freien Minute, fehlt die Zeit zum Bibelstudium. Auch hier muss die Führung des Einzelnen dem Geist Jehovas überlassen werden. Nur dann kommt es zur notwendigen Differenzierung der persönlichen Schwerpunkte und Aufgaben innerhalb einer Versammlung.

 

In biblischer Zeit kamen die Versammlungen einmal wöchentlich zusammen, in mosaischer Zeit grundsätzlich am Sabbat. Ausnahmen waren die jüdischen Feiertage und in frühchristlicher Zeit z.B. die Besuche des Paulus, vor allem wenn er auf der Durchreise war.

 

Nur wenn ein tägliches persönliches Bibelstudium und die Zeit zur “Reifung” von Beiträgen für die Versammlung ermöglicht wird, können die Ergebnisse der geistig geführten Bibelstudien und Aufgaben zu einer ausreichenden Tiefe der Zusammenkünfte genutzt werden.

 

Auch Erfahrungsberichte, Entscheidungen in Zweifelsfragen, das gemeinsame, örtlich spezielle Gebet, ja alles, was mit dem Wort und dem Dienst und dem Gesetz Jehovas in Verbindung steht, sollte zugelassen werden (Apg 1:14 ff). Dies gilt für Versammlungsmitglieder ebenso wie für Gäste, die Anbeter Jehovas sind und sich zu Wort melden (Apg 13:15).

 

Dabei muss alles durch sämtliche Zuhörer anhand ihrer Bibel -pur Text- gründlich geprüft werden.

 

Die gesamte Zusammenkunft soll in geordneter Reihenfolge ablaufen, überwacht durch Aufseher, die entsprechend 1Tim Kap 3, als befähigt festgestellt wurden.

 

 

 

Wer über diese “revolutionären Ideen” schockiert ist, oder wer denkt, das sei heute nicht mehr möglich, der sollte wissen, dass die oben aufgeführten Regeln, zur Durchführung der Zusammenkünfte, von Jehova vorgegeben worden sind. Und wer könnte von sich behaupten, dass er die Weisheit Jehovas übertreffen, also verbessern könnte?

 

Die heute praktizierten, nicht bibelkonformen Abläufe in den Zusammenkünfte wurden zwar eine Zeit lang geduldet, doch nun werden die Mängel zunehmend offenbart. Es ist Zeit, sich auf die ursprünglichen biblischen Vorgaben zu besinnen.

 

 

 

 

Fußnote 1 - Zungenreden

In 1Kor Kap 14 erklärt Paulus, wie mit dem “Zungenreden” umgegangen werden soll, denn er verbietet es nicht.

 

Der Begriff ist heute sehr umstritten, weil viele nicht von der korrekten Begriffsbestimmung der Bibel ausgehen.

 

Biblischer Begriff “Zungenreden” = reden in einer den (meisten) Zuhörern fremden Sprache 1Mo 10:20; Dan 6:25; Apg 2:11; 1Kor 14:18 - Paulus beherrschte viele Fremdsprachen

 

Die Fähigkeit, eine fremde Sprache zu verstehen und zu sprechen, kann einem Menschen von Jehova, sogar augenblicklich, übertragen werden (Apg 2:6).

Diese Gabe des Geistes war zur Zeit der ersten Christen notwendig, um ohne Zeitverlust allen damals erreichbaren Sprachgruppen die gute Botschaft des Christus verkünden zu können.

 

Weitere Erklärungen zur Zungenrede, siehe Seite “Begriffe” 

 

 

Fußnote 2 - Sind Förmlichkeiten vorgeschrieben?

 

Neh 8:7-8 - Das Volk stand zur Vorlesung des Gesetzes auf und blieb auch während der Erklärungen stehen.

 

Luk 4:14 ff - Jesus stand, bei der Vorlesung aus dem Buch Jesaja, doch zur Erklärung setzte er sich.

Offensichtlich ist keine feste Form vorgeschrieben. Es ist nur wichtig, dass unsere Achtung vor dem biblischen Text auch für alle Zuhörer erkennbar ist. Das muss nicht durch ein starres förmliches Verhalten demonstriert werden. Es ist besser, dass unsere geistige Achtung vor dem Wort Gottes erkennbar ist.

 

 

F3 - Zur Stellung der Frau - 1Kor 14:34-35

(die Verse 36, 37 ff beziehen sich auf die Korinther allgemein)

 

Die Frau wird in der Bibel und damit auch im “GESETZ” (Vers 34) nicht abgewertet.

Im Gegenteil, es ist biblisch eindeutig nachweisbar, dass sie in ihren Eigenschaften dem Mann überlegen ist.

Gerade deshalb soll sie ihrem Mann die ursprünglich vorgesehene Aufgabe der biblischen Unterweisung in der Versammlung (und nur um die geht es hier) nicht nehmen!

 

Sie soll ihm, durch ihre Zurückhaltung, die eigenverantwortliche Umkehr zu Jehova ermöglichen. Nur so kann der Mann im Schöpfungsplan zurückgewonnen und das Schöpfungswerk Jehovas als vollkommen nachgewiesen werden.

Weitere Erklärungen zur Stellung der Frau in der Bibel siehe Seite “Frau u. Bibel”.

 

 

 

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Inhalt:

1. Anlass

2. Öffentlich oder...

3. Wer durfte lehren

4. Aufseher

5. Inhalte

 

Fußnoten: u.a.

Zungenreden

 

 

Ergänzung vom

26.07.10

26.07.10-II

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