1. Thessalonicher 5:19-20

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Der Weg Jakobs

 

 

Die  bisherige Auftragserfüllung im Werk Jehovas

– bis zur Generation Isaak –

 

und Trost für jene die seufzen und stöhnen (Hes 9:4)

 

 

Die Voraussagen Hesekiels (Hes 9:4) werden sich insgesamt erst in späterer Zeit erfüllen. Aber aus dem Verlauf des Gerichts am damaligen Volk Israel ist Jehovas grundsätzliches Vorgehen bei der Durchführung Seines Gerichts erkennbar.

 

Für heute, die Zeit der Offenbarung, ist zuerst ein Gericht an Isebel der „Frau des Königs“ angekündigt (Off 2:20; 1Kö 16:29-33). Dass durch diese Zeilen noch eine Umkehr möglich würde, ist unwahrscheinlich, nachdem sie inzwischen im Laufe von zwei Jahrzehnten kein Umdenken erkennen ließ.

 

Es gibt aber noch sehr viele, die der sicheren Überzeugung sind, dass die Äußerungen der Wachtturmgesellschaft (WTG), die sich auf den „Treuen und verständigen Sklaven“ (Tuv-Sklaven) stützt, ausnahmslos vom Geist Jehovas geführt werden. Sie halten alle seine Entscheidungen für inspiriert und wegen dieser geistigen Inspiration seien sie (die Entscheidungen) unfehlbar.

 

Andere beginnen an dieser Ausschließlichkeit zu zweifeln. Zu oft musste sich der „Sklave“, vor allem durch unerfüllte Voraussagen, korrigieren lassen.

 

Außerdem lassen er und seine Helfer, die WTG, eine immer stärker werdende Tendenz zur Reglementierung erkennen, durch immer mehr Vorschriften bis hinein in die persönliche Lebensführung des Einzelnen. Ein typisches Zeichen, dass das biblische Rechtssystem nicht verstanden wurde (siehe Erklärung unter “Neubeginn”).

 

Aus alle dem entstehen Unsicherheiten, die sich durch Rückzug oder Aggressivität im internen Bereich bemerkbar machen. Viele sehen es, doch kaum einer kann oder will etwas dagegen tun. Manche geben auf und wenden sich ab, indem sie sogar die Bibel ob der menschlichen Fehler ihrer Umgebung zur Seite legen.

 

Genau das wäre aber die verkehrte Entscheidung. Ein Regelwerk ist an sich nicht verkehrt, nur weil sich jene, die sich für kundig ausgeben, nicht daran halten. Vielmehr sollte...

 

Ja was sollte eigentlich geschehen, und was ist statt dessen falsch gelaufen? Genau das soll aus allen bisherigen Themen rekapituliert werden, nicht um zu beschämen, sondern um die Folgen noch deutlicher zu erkennen. –  Wer die vergangenen Fehler kennt und sie als falsch anerkennt, wird nicht in resignierte Untätigkeit verfallen sondern nach- und umdenken. Indem er sich persönlich korrigiert wird er in neuen Erfolgen Trost und Hoffnung schöpfen.

 

 

 

Deshalb zuerst die -für dieses Thema- entscheidende Frage:

 

1. Wie kam es zur heutigen Situation in den Versammlungen,

    was wurde, im Sinne der biblischen Vorgaben falsch gemacht?

 

 

Folgenschwerer Vorgriff auf die Propheten

 

Denken wir zurück an die Anfänge der „Endzeit“ im weiteren Sinne.

 

In Matt 24:14 beschreibt Christus einen entscheidendes Gedanken:

“Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“

 

Eine scheinbar völlig bekannte Schriftstelle. Ist sie wirklich in ihrer Aussage korrekt erkannt? Dazu im folgenden die richtige Art, die Stelle zu lesen, es ist nur ein kleiner aber wichtiger Hinweis!

 

“Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das [ihr] Ende kommen.“

 

Das Ende bezieht sich auf Nationen und nur bedingt auf das Ende dieses Systems! Nämlich in der Weise, dass ab diesem Zeitpunkt eine Endzeit im engeren Sinne beginnt, in der eine weitere, letzte Generation (von 70-80 Jahren) auf den Wechsel in Har-Magedon vorbereitet werden muss.

(weiteres dazu in der kleinen Buchrolle -kl B-)

 

Zumindest einen sicheren Beweis haben wir inzwischen erhalten. Die gute Botschaft ist, wie vorausgesagt, tatsächlich in den letzten Jahrzehnten auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt worden. Aber Har-Magedon ist nicht gekommen. Stattdessen werden die „Nationen“ (Religionen, Ideologien) unruhig und steuern immer heftiger auf einen globalen Konflikt zu, so wie es Christus in diesem Vers äußerst kompakt voraus gesagt hat.

 

Allein aus diesem Beispiel ist erkennbar, dass die prophetischen Inhalte der Bibel allzu häufig nicht richtig erkannt wurden. Aber warum?

 

Die Endzeit im weiteren Sinne umfasst zweifellos und in der Bibel mehrfach belegt, nicht eine, sondern zwei Generationen von jeweils 70-80 Jahren (Erklärung in der kl B).

 

Die ersten beiden neuzeitlichen „Vorväter-Generationen“ (Vorschattung: Abraham und Isaak) hatten die Aufgabe, die Wasser der Erkenntnis zu finden und sie als Gute Botschaft auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Sie sollten die Bibel nach allen wichtigen Gedanken und Voraussetzungen zum Königreich durchforsten. Dadurch sollten die letzten der Kerngruppe der Braut Christi gefunden und bis zu ihrer Erprobung durch die geistige Führung Jehovas ausgebildet werden. Erst wenn diese Gruppe vom Himmel zusammen gebracht worden wäre, könne das Königreich „geboren“ werden (Off. Kap. 12:1-6).

 

Folglich hätte der Treue und verständige Sklave (Tuv-Sklave) vom Beginn des Werkes bis heute den Weg der Berufung zur himmlischen Hoffnung genau erforschen, lehren und als Weg der Weisheit auch selbst umsetzen müssen.

 

Das was in bibelanalyse.de auf den Hauptseiten ab „Bibelstudium“ erklärt wird, das wäre die Forschungsaufgabe und Lehraufgabe im bisherigen Werk gewesen. Die Menschen hätten erkennen sollen, dass sie die Erziehung Jehovas, die Adam abbrach, fortführen müssen. Und sie hätten die Methodik der geistigen Führung durch die Engel Jehovas mittels Bibelstudium, biblisches Rechtssystem und achten auf die Eingaben in den eigenen Sinn (Gewissen) erkennen sollen.

 

Durch die systematische Rückkontrolle über das biblische Recht hätten sie gelernt, die unkorrekten Eingaben in den Sinn von den biblisch korrekten Unterweisungen zu unterscheiden. Dadurch wären sie unterweisungs-fähig geworden. Der Himmel hätte sich leicht getan, so vorinformierte und vorgeschulte Menschen auf den Weg der Weisheit zur Gerechtigkeit, bis hin zur Dienst-Tauglichkeit, zu führen.

 

Doch was geschah wirklich?

 

Der Sklave forschte im Weg der Weisheit nur oberflächlich. Sprach immer wieder von geistig gesinnt sein und Bibelstudium, aber ohne das ganze Unterweisungs-System des Himmels in einen biblischen, zwingenden logischen Zusammenhang zu bringen (z.B. die Erziehungsinhalte als nur ein Teil des Gesamtkonzepts).

 

Statt dessen befasste sich der Tuv-Sklave mit den Propheten. Er war neugierig und griff seiner Zeit weit voraus, die Bibel nennt das „vermessenes Vorandrängen“ (1Sam 15:23). In der Literatur wurde der Begriff „vorausdrängen“ verwendet und genau das ist dem Tuv-Sklaven selbst passiert.

 

Zur Erinnerung: Hier geht es nicht um Kritik, auch nicht mehr um Ermahnungen, sondern um das Verständnis des heutigen Zustands der Versammlungen. 

 

Folglich wurde die erste Aufgabe nicht mit ganzer Kraft unterstützt und die selbst angeeignete Aufgabe, der Vorgriff auf die Propheten, konnte nicht vom Geist Jehovas geführt werden, weil die Zeit und die Zielgruppe nicht mit Jehovas Vorgaben übereinstimmten.

 

Deshalb sind, außer ein einfaches Grobraster, alle bisherigen prophetischen Detail-Aussagen des Tuv-Sklaven nicht geist-geführt und somit zwangsläufig fehlerhaft.

 

Die prophetischen Aussagen der Bibel bleiben trotzdem richtig und in ihrem Gesamtzusammenhang ohne irgendwelche Widersprüche interpretierbar, aber erst für die noch folgende Überrestgruppe, die die Bibel „Jakob“ nennt.

 

An Jehova und seinem Wort der Bibel liegt es nicht, dass über Jahrzehnte hinweg der falsche Weg beschritten wurde. Es hat auch nicht an Ermahnungen gefehlt, extern wie aus den eigenen Reihen.

 

 

Bedeutung der Aufgabenstruktur

Außerdem wurden, durch den Vorgriff auf die Propheten, die Konturen des eigenen Auftags nicht erkannt. Das heißt, weder Auftrags-Abschnitte noch -Schwerpunkte, noch das Ende des Auftrags sind klar umrissen worden, obwohl dies nicht nur möglich, sondern notwendig gewesen wäre.

 

Zur Struktur des Auftrags der Guten Botschaft ist den Zeugen Jehovas bis heute nicht klar, dass sie zweigeteilt aus einem langfristigen Teil und einer sehr fest umrissenen kurzen Folgeaufgabe besteht. Auch das Ende des ersten Auftrags und die Zwischenschritte wurden nicht erforscht, sodass der Folgeauftrag für die heutige Zeit im Dunkeln blieb. Und ohne geistig geführte Aufgabe, die biblisch als “Vision” bezeichnet wird, „wird das Volk zügelos“ (Spr 29:18).

 

Kurz: Die bisherigen prophetischen Detail-Interpretationen konnten nicht zutreffen weil der Tuv-Sklave vorausgeeilt war. Er ließ sich von diesem Irrweg bis heute nicht abbringen. Ihm war eine prophetische Interpretation als Aufgabe nicht zugeteilt worden.

Durch Vernachlässigung seiner eigenen Aufgabe wurde sogar diese nicht ausreichend erkannt und auch der nötige Folgeauftrag blieb im Dunkeln.

 

 

 

2. Fehlerhafte „Organisation“ und Rechtsüberwachung

 

Doch nicht genug, dass die prophetischen Interpretationen des Tuv-Sklave sehr spekulativ wurden, die Folgen des Vorgriffs waren weit umfangreicher. Die Annahmen und spekulativen Auslegungen führten auch zu einem Vorauseilen in der Struktur des Volkes Jehovas.

 

Die Bibel sagt „an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten“ eine Verwaltung voraus. Da man annahm, die Zeit wäre schon erfüllt, man stehe vor Har-Magedon, setzte der Tuv-Sklave  selbst die Wachtturm-Gesellschaft (WTG) als Helfer und späteren Nachfolger ein. So wurde die biblisch geforderte dritte Überrest-Generation, Jakob, übersprungen, ja sogar ersetzt durch eine von Menschen geführte „Organisation“, die sich „theokratisch“ nennt.

 

Theokratie bedeutet aber, dass sich Menschen, als von Gott autorisiert, zu Führern berufen fühlen. Die wirkliche, geistige Führung Jehovas, der Heilige Geist, mit Christus als der Erste unter ihnen, konnte eine solche Organisationsform von Anfang an nicht unterstützen, sie steht im krassen Widerspruch zum Vorhaben Jehovas. Denn die Erde soll durch Geistpersonen geführt werden, die unmittelbaren Zugang zu Ihm, Jehova haben.

 

Der Erde bleibt in grundlegenden Entscheidungen und lebenswichtigen Fragen (1Mo 2:17; 3:22-24) lediglich eine ausführende Kompetenz, die aber erst gegen Ende der letzten Generation vor Har-Magedon von Jehova zugeteilt wird. Voraussetzung, für diese spätere „Verwaltungsaufgabe“ wird die zuverlässige, dauerhafte Fähigkeit sein, sich über den Sinn führen zu lassen.

 

Diese „Verwaltung“ wird sogar, laut Sacharja Kap 3, mindestens durch die Aufgabe „Josuas“ einen „Zutritt“ zum geistigen Bereich erhalten, der die übliche geistige Führung über den Sinn, in besonderen Fällen, ergänzen kann (durch “Zutritt”, Geistpersonen sehen können - siehe Vers 7 letzter Satzteil).

 

Aber auch dadurch wird kein Führungsanspruch begründet. Die Aufgaben „Josuas“ und seiner Männer wird ein „hüten“ (hin- und anleiten) und ein „richten“ sein. Richten heißt, die richterlichen Entscheidungen Jehovas bekannt geben und ausführen (“so, wie ich höre, richte ich”, sagt sogar Christus in Joh 5:30).

 

Eine theokratische Führung der Erde wird eindeutig durch die Bibel widerlegt. Kein Mensch wird, nach dem Wechsel zum Königreich Christi, je mit einer Führung auf der Erde betraut. Die Führung der Erde obliegt allein den von Jehova dazu bestimmten Geistpersonen unter der Führung des Erstgeborenen, Jesus Christus.

 

 

 

Zur Rechtsüberwachung und Rechtsfeststellung

 

Trotz oder gerade wegen der unbiblischen Organisationsform gibt es in den Versammlungen der Zeugen Jehovas keine biblisch korrekte, strikte Aufgaben-Trennung zwischen der Wort-, Hirten- und der Rechtsfunktion, auch kein wirksames Einspruchs- oder Widerspruchsverfahren.

 

Die Rechtsfunktion zur unabhängigen Rechts-Überwachung und Rechtsfeststellung wird nicht einmal erkannt, geschweige als eigenständige Funktion abgetrennt. Und das geschieht weiterhin, obwohl bereits unter Moses, eigenständige Richter in vierfacher hierarchischer Gliederung, als von Gott gesegnet, dem Volk dienten (2Mo 18:19-26). 

 

Deshalb entstanden in den vergangenen Jahrzehnten Interessenkonflikte, wenn Älteste oder Etablierte aus der „Führung“, in Rechtsfälle verwickelt waren und gleichzeitig sie selbst oder ihre Bezugspersonen als Richter dienten. Ermahnungen oder Hinweise auf Mißstände, konnten, von den Betroffenen selbst, zu eigenen Gunsten, gerichtet werden. Einsprüche wurden viel zu selten und zu oberflächlich gehört.

 

Auch durch das Festhalten an der Fehlinterpretation der biblischen „Zwei-Zeugen-Regel“ (siehe Seite: „Anklage“) bleibt dem Unrecht ein großes und gefährliches Tor geöffnet. 

 

Während sich die nach biblischem Recht Angeklagten frei sprechen können, werden die Mahnenden zum Schweigen gebracht, denn die „Richter“ haben ja auch das Recht, ja sogar die Pflicht, „weiteren Schaden von der Versammlung fernzuhalten“.

 

Zu diesem “Schaden” zählt auch Kritik oder gar öffentliche Kritik, die unter Anleitung Jehovas immer als letztes Mittel eingesetzt wird, als allerletztes Mittel sogar durch Propheten, als Seine direkten Wortübermittler. Sie waren allesamt öffentliche Kritiker, eine Funktion also, die biblisch korrekt und leicht zu überprüfen ist.

 

Doch wenn man nicht einmal auf die einfachsten Arten von Kritik oder Ermahnungen hört, geschweige denn auf Propheten, deren heutige Existenz geleugnet wird, dann gehen durch ungerechte Urteile und Ausschlüsse, vor allem die (Hirten-) stützenden Wort- und Rechtsfunktionen schon im Ansatz verloren.

Die Hirten werden dadurch für alles verantwortlich und zwangsläufig überfordert. Sie können, selbst beim besten Willen, weder die Wort- noch die Rechtsfunktion ersetzen. Und in ihrer eigenen Hirten-Aufgabe sind sie überfordert, weil sie in dieser unbiblischen Aufgabenkonzentration nicht vom Geist Jehovas unterstützt werden.   

 

Dies wiederum führte zu einem Stillstand und zum Niedergang des Werkes, weil aufgrund der seitdem fehlenden Wortfunktion die Vision, der Folgeauftrag Jehovas, nicht mehr erkannt werden konnte. Und durch anhaltende Mängel im gesamten Rechtssystem müssen zwangsläufig auch die Ungerechtigkeiten zunehmen. Deshalb wird das Volk „zügellos“, das heißt ohne Zügel, ohne Auftrags-Führung und somit zunehmend richtungslos sowohl in Bezug zum Auftrag, als auch in der Rechtswahrung, und diese Tendenz wird weiter zunehmen.

 

Da hilft auch nicht, mit immer mehr Vorschriften und Überwachungsfunktionen das Abgleiten verhindern zu wollen. Die Versammlungen werden symbolisch mit einem Haus verglichen (1Pe 2:5). Und wenn Jehova das Haus nicht baut, bauen die Bauleute vergeblich (Ps 127:1).

 

Das heißt, ohne die geistige Führung Jehovas ist weder ein sinnvoller Auftrag zu erkennen, noch kann in individuellen Situationen bibelgerecht entschieden werden. Diese notwendige geistige Führung ist aber ausnahmslos nur über eine Einwilligung in die Erziehung Jehovas zu erhalten.

 

Doch seit Adam glaubt der Mensch, er könne auch ohne diese vollständige Erziehung, allein durch lückenlose Rechtsvorschriften und deren Überwachung, Gerechtigkeit erzwingen, ein gewaltiger Irrtum. Denn mit jedem Gesetz entstehen weitere Lücken, die man durch neue Vorschriften zu schließen versucht.  

 

Deshalb sind ausufernde Rechtsauslegungen biblischer Grundsätze ein Zeichen mangelnder Erziehung Jehovas und fehlender geistiger Führung. 

 

 

Wer nun die heutige Entwicklung genau beobachtet, muss feststellen, dass tatsächlich

auch die Rechts-Auslegung völlig außer Kontrolle gerät.

 

Vor allem die dreifache Gliederung des biblischen Rechtssystems wird nicht erkannt. Es teilt sich vor allem in einerseits relativ wenige feststehende Grundsätze und Gebote, andererseits in die Individualisierung des Rechts durch die Führung über den Sinn des Einzelnen in seinen täglichen individuellen Entscheidungssituationen. Denn nur mit Hilfe der geistigen Führung können wir stets nach den Vorgaben Jehovas handeln (Joh 14:26).

 

Darüber sollte gründlich nachgedacht werden, hier liegt der Schlüssel zu gerechtem Handeln.

 

Außerdem erklärt die Missachtung der doppelten Rechtsführung, geschrieben und über den Sinn, das Scheitern aller formalistischen Regelsysteme. Sie enden letztlich in endlosen, nicht mehr durchführbaren, teils widersprüchlichen Regelwerken, die bis ins Detail das Leben der Menschen bestimmen wollen. Diese Menschengesetze geraten langsam zunehmend immer offenkundiger in Widerspruch zur Bibel, obwohl sie sich auf diese berufen (Mat 15:3-6).

 

Deshalb muss es zu vielfältigen Rechts-Konflikten und zur typischen Überregulierung kommen, mit formalistischen, kleinlichen Rechtsauslegungen bis in die Privat-Sphäre hinein. Typische Beispiele wären detaillierte Kleiderordnungen, Reglementierungsversuche im Umgang mit der Sexualität, Zusatz-Vorschriften zur Auslegung des Blutgesetzes u.s.w.. Alles Beispiele, bei denen Grundsätze interpretiert werden, ohne zur Auslegung eine klare Rechtsvorschrift in der Bibel zu finden.

 

Das heißt nicht, dass der Mensch in Zweifelsfällen entscheiden kann wie er will, vielmehr muss er den “Baum der Erkenntnis” fragen, sich also über den eigenen Sinn führen lassen. Dieses Verfahren gemäß 1. Mose 2:17 gilt immer noch und kann und darf nicht durch menschliche Regelwerke ersetzt werden.

 

 

 

3. Haupt-Ursache Bibelstudien

 

Doch die gravierendsten Abweichungen entstanden, wie oben schon angedeutet, bereits im Ansatz, nämlich in den Bibelstudien. Durch die Konzentration der Nachforschungen und Aktivitäten in Richtung der prophetischen Deutungen und dem Augenmerk auf die „Organisation“ wurde der eigentliche Auftrag nur schemenhaft erkannt.

 

Denn zum Sammlungswerk der beiden ersten Überrest-Generationen, hätte in den vergangenen Jahrzehnten der Weg der Weisheit, die Zucht (Erziehung) Jehovas, in den Mittelpunkt der Lehre gerückt werden müssen.

 

Doch statt sich gründlich mit Jehovas Erziehungs-Inhalten und -Methoden zu befassen, wurden diese nur als allgemeine Hinweise auf die Notwendigkeit eines persönlichen Studiums und „Geistig-gesinnt-seins“ erwähnt. Selbst als über bibelanalyse.de die bisherigen Erkenntnislücken, bezüglich der Erziehung und Berufung, geschlossen wurden, erkannte der heutige Tuv-Sklave nicht die eigene Aufgabe, folglich auch nicht die Bedeutung in Verbindung mit Off 12:1-2 (schwere Geburt des Königreiches).

 

Ohne die Grundausbildung, die Erziehung Jehovas, kann niemand ewiges Leben erlangen. Der Weg der Weisheit, die Einwilligung und das Durchhalten in der Erziehung (Zucht) Jehovas, ist der Anfang der Führung durch Heiligen Geist über den eigenen Sinn und somit der unumgängliche Anfang des Weges Jakobs.

 

Da das fundamentale Wissen über die Erziehung Jehovas bis heute fehlt, soll es im folgenden kurz wiederholt werden. -  Die ausführlichen Erklärungen zu diesem Thema findet der Leser in bibelanalyse.de, ab Seite “Bibelstudium“.

 

 

Ein Bibelstudium, wie es korrekt verlaufen sollte

(Kurzfassung aus den Hauptstudienseiten Bibelstudium bis Schulung II - Siehe vor allem auf der Seite Grundlagen: Punkt 1)

 

Ein Bibelstudium hätte als pure Einführung in die biblischen Grundlehren beginnen sollen. Schon sehr früh hätte der Bibel-Interessent auf die Bedeutung der geistigen Führung in Verbindung mit dem persönlichen Studium der Bibel hingewiesen werden müssen.

 

Das Studium der Grundlehren würde auch heute noch am besten mit dem „Wahrheitsbuch“ beginnen (Buchtitel: “Die Wahrheit die zu ewigem Leben führt”). Schon nach kurzer Einführung in die Art des Bibellesens, müsste der Bibel-Interessent parallel zur gestützten Bibeleinführung mit einem persönlichen Studium der Bibel, pur Text!, beginnen. Je nach Auffassungsgabe mit kleineren oder größeren Abschnitten und privat, ohne Unterstützung eines menschlichen Unterweisers.

 

Der Bibelinteressent müsste in der Anfangszeit, immer wieder darauf hingewiesen werden, dass er während des privaten Lesens der Bibeltexte auf die Eingaben in seinen Sinn achten soll. Dazu müssen alle Eingaben zuerst mit dem bisher ihm bekannten biblischen Recht verglichen werden, um falsche Eingaben Satans auszufiltern. Übrig blieben die biblisch korrekten Eingaben (Mat 4:1-11).

 

Über die biblisch korrekten Eingaben muss anschließend (privat, allein!) gründlich nachgedacht werden. Das ist ein unverzichtbarer Teil des persönlichen Bibelstudium, genauso wichtig wie das Lesen des Bibeltextes an sich.

 

Denn die biblisch korrekten Eingaben in den eigenen Sinn, während des Lesens und Nachsinnens,  enthalten die für den Leser persönlich wichtigen Hinweise auf seinen Erziehungsverlauf. Dazu gehören Verhaltenshinweise, Weisungen, Ankündigungen zu Übungen, kleine Aufgaben, aber auch nötige Ermahnungen und Zurechtweisungen (zum Recht, zum Richtigen hinweisen).

 

Entsprechend dieser als korrekt erkannten Hinweise muss der Bibel-Leser nach Weisung und ohne Aufschub handeln. Er soll die Erziehungsschritte (biblisch „Zucht Jehovas“) auf diese Weise mitgehen, denn sie gehören zu seiner Schulung, hin zur Liebe und Gerechtigkeit. Sie wird ihn schrittweise, langsam zunehmend) diensttauglich machen für Aufgaben zugunsten des Königreiches.

 

Als gute Orientierung gilt, dass im persönlichen Bibelstudium solange biblischer Text gelesen wird, bis ein neuer Gedanke gründlich genug erkannt wurde, über den dann, in der frei verfügbaren Zeit, über die unmittelbare Studienzeit hinaus, einen Tag lang nachgedacht werden kann. Durch dieses Nachdenken wird das Wissen vertieft, verfestigt und dem bisher Bekannten zugeordnet.

 

Alles das geschieht über den eigenen Sinn und unter Führung des Geistes, um den der Mensch Jehova beständig bitten muss. Vor allem zu Beginn der Erziehung dürfen diese Bitten und die Bestätigung, den vorgestellten nächsten Schritt mitgehen zu wollen (Einverständnis), nicht fehlen.

 

Durch die anfängliche Parallel-Studientechnik (geführt und privat) wäre noch eine begrenzte Zeit (je nach Auffassungsvermögen) eine Unterstützung gesichert. Aber ein direkter Eingriff in die parallel laufenden persönlichen Studien und die dadurch beginnende geistige Schulung Jehovas wäre, über methodische Hinweise hinaus, biblisch absolut verboten. Es wäre dem Versuch gleichzusetzen, die Führung des Geistes Jehovas zu verbessern.

 

Der Bibel-Interessent sollte auch selbst auf die Einhaltung dieser Regel achten und keine Einmischung in seine persönlichen Studien dulden. Er sollte auch, ohne eindeutige persönliche Aussendung durch den Geist Jehovas, von seinen persönlichen Einsichten niemandem berichten, sie sind seine eigene Schulung, nur für ihn bestimmt.

 

Der tägliche Zeitaufwand würde, als Orientierung, ca. eine Stunde betragen, in vertieften Studien sind bis zu drei Stunden möglich, bis keine neuen Gedanken mehr aufgenommen werden können.

 

Die Drei-Stundengrenze ist eine Erfahrung aus wirklich tiefgründigen Studien, in denen beständig, wie in einem Computer-System, Verbindungen und Verknüpfungen zu anderen Bibelstellen und bisherigem Wissen hergestellt werden. Schließlich müssen sich alle biblischen Interpretationen, ohne Widerspruch zu anderen Bibeltexten, einordnen lassen.

 

Diese Art der Belastung durch Verknüpfungen ist erfahrungsgemäß selten länger als drei Stunden durch zu halten, bis die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Gehirns zu stark nachlässt und  die Fehlerquote, mit Gefahr der Fehlinterpretation, unverantwortlich hoch ansteigt.

 

Gelegentlich kann es vorkommen, dass zwei neue Gedanken erkannt werden, wenn am nächsten Tag durch objektive Gründe keine Zeit zum Studium zur Verfügung steht. Dann wird der zweite neue Gedanke als geistige Speise, über die nachgedacht werden kann, für den zweiten Tag aufbehalten. Ebenso ist es möglich, dass einmal ein neuer Gedanke so tief in bisheriges Wissen eingreift, dass mehr als ein Tag nötig ist, darüber nachzudenken und es neu einzuordnen.

 

Die Zeitplanung sollte also flexibel bleiben, grundsätzlich dürfen auch hier keine starren Regeln behindern. Dann kann der Geistes Jehovas uns in unserem Denken führen, indem er uns in der individuell zur Verfügung stehenden freien Zeit im Nachdenken und Zuordnen neuer Erkenntnis unterstützt.

 

Soweit und in kurzen Worten, die Beschreibung eines biblisch korrekten Bibelstudiums.

 

 

Wer an dieser Stelle zurückdenkt, wie sein eigenes Grundlagen-Studium verlief, wird in der Regel erhebliche Unterschiede zum biblisch gewünschten und vorgeschriebenen Verfahren erkennen.

 

Der Hinweis auf die geistige Führung in einem privaten Bibelstudium, zum Zweck individueller Erkenntnis und Ausbildung, sowie der späteren Führung im persönlichen Auftrag, fehlte fast ausnahmslos. Auch die Studienliteratur unterstützt den Übergang von der menschlichen Grundunterweisung zur geistigen Führung nicht.

 

Deshalb waren die weitaus meisten Bibelstudien zu oberflächlich und konnten vom Geist Jehovas nicht, ohne erheblichen zusätzlichen Aufwand, in die Schulung auf den Weg der Weisheit überführt werden. Die Schulung setzte mehr oder weniger und eher zufällig an und brach irgendwann aus Mangel an Einsicht und Verständnis der Methodik und Verläufe ab.

 

Als Folge dieses Mangels zählen heute sehr viele aus der Gruppe der Zeugen Jehovas zu den biblisch „Unerfahrenen“, das heißt, ihre Erfahrungen in der Schulung Jehovas wurden nicht zu Ende gebracht. Das hat wiederum zur Folge, dass neben der unvollständigen Schulung in den Früchten des Geistes auch die Schulung im biblischen Rechtssystem erfolglos blieb, die ja die Voraussetzung zur korrekten geistigen Führung ist.

 

Der Geist Jehovas hatte immer wieder mit Erziehungs-Abbrüchen zu kämpfen und seine Bemühungen, die letzten der Kerngruppe der himmlischen Berufung zusammen zu bringen, waren und sind bis heute mit extremen Rückschlägen verbunden.

 

 

 

Fortsetzung des Themas (bis Punkt 7.) auf der nächsten Seite

 

 

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Erstveröffentlichung

12.01.201

Inhalt:

 

1. Heutige Situation

 

2. Fehler Organisation

 

 

Ergänzung 07.02.11

 

 

3. Ursache Bibelstudium

 

Fortsetzung auf der nächsten Seite

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